Der Leserbrief im Wortlaut: «Die Diskussionen um Sinn oder Unsinn dieser Initiative verlaufen wie erwartet sehr ideologisch. Es ist den Initianten gelungen, die Diskussionen auf die Ebene der Biodiversitätsbefürworter kontra Landwirtschaft zu bringen. Eine gezielte Schlitzohrigkeit, eine Mehrheit der Bevölkerung soll so über die Nebenschiene zu einem Ja bewegt werden.
Zwei Abschnitte, die behindern
Leider wird von Befürwortern wie Gegnern der Initiative kaum davon gesprochen, dass im neuen Art. 78a der Bundesverfassung zwei Abschnitte enthalten sind, welche eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes massiv behindern werden. Einerseits wird gefordert, dass die schutzwürdigen Landschaften, Ortsbilder und die Natur- und Kulturdenkmäler ungeschmälert erhalten bleiben. Zusätzlich verlangt die Bundesverfassung, dass die Natur, die Landschaft und das baukulturelle Erbe auch ausserhalb der Schutzgebiete geschont werden sollen.
Grösserer Verwaltungsapparat
Bereits heute ist bald jedes zweite private und öffentliche Projekt von irgendwelchen Schutzauflagen beeinträchtigt. Mit der Annahme der Initiative würde die unsägliche Behinderungspraxis in Bund, Kantonen und Gemeinden weiter verschärft. Mehr Schutzgebiete und mehr Schutzobjekte würden einen grösseren Verwaltungs-apparat erfordern, zu mehr Rechtsverfahren führen und präjudizierende Gerichtsurteile verursachen. Nicht zu sprechen von weiteren unnötigen Kostensteigerungen.
Wer eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft gemeinsam mit der Umwelt, Gesellschaft und der Wirtschaft will, stimmt am 22. September nein zur Biodiversitätsinitiative. »