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Leserbrief
Schweiz
03.09.2024

Höherer Selbstversorgungsgrad ist kompatibel mit der Biodiversität

Michel Haller plädiert in seinem Leserbrief für eine weniger grosse Tierhaltung.
Michel Haller plädiert in seinem Leserbrief für eine weniger grosse Tierhaltung. Bild: Sophie Herpich
Der Präsident der Grünen Toggenburg, Michel Haller, Lichtensteig, äussert sich in einem Leserbrief zur Biodiversitätsinitiative.

Der Leserbrief im Wortlaut: «Um den Selbstversorgungsgrad der Schweiz mit Lebensmitteln zu erhöhen, gibt es zwei ganz einfache und umweltverträgliche Massnahmen. Erstens: weniger Tiere halten und mehr pflanzliche Nahrung anbauen.

Pflanzliche Nahrung

Pflanzliche Nahrung für den Menschen hat einen zehnmal höheren Flächenertrag als Tierhaltung, weil die Tiere einen grossen Teil der Biomasse, die sie aufnehmen, für den eigenen Stoffwechsel verbrauchen. Derzeit weiden in der Schweiz Kühe nicht nur auf den Alpweiden, die sich nicht eignen für den Ackerbau, sondern auch auf Flächen im Tal und im Mittelland. Zudem produzieren wir auf fast 60% der Ackerbauflächen Tierfutter, anstatt direkt Nahrung für den Menschen.

Weniger Schnellstrassen

Zweitens: Weniger Siedlungsgebiete und Schnellstrassen auf landwirtschaftliche Flächen ausdehnen. Rund 90 % aller neuen Siedlungsflächen entstehen auf ehemaligem Landwirtschaftsland, meist auf Ackerflächen. Es wäre schön, wenn sich der Bauernverband auch einsetzen würde dafür, dass wir den Selbstversorgungsgrad über diese beiden Wege erhöhen, die zudem gleichzeitig gut für den Klimaschutz wären. Um einen hohen Sebstversorgungsgrad mit Lebensmitteln zu erreichen, müssen wir nicht die Biodiversität und damit die Schönheiten unserer Natur opfern.»

 

Michel Haller