Der Brief im Wortlaut: «Erinnern Sie sich wie ich daran, als Kind im Juni durch farbenprächtige hohe Wiesen gerannt zu sein? An das Zirpen der Grillen und das Surren der Insekten? Und, etwas weniger romantisch, an das Wegputzen toter Insekten von der Autoscheibe?
Feldhasen? – Ausgestorben
Meine Kinder werden sich nicht daran erinnern. Sie wachsen zwar in einem ländlichen Gebiet auf. Die umliegenden Wiesen werden jedoch intensiv bewirtschaftet. In der Siedlung gibt es heisse, kahle Schottergärten und unzählige Rasenmähroboter. Igel in Gärten? Alle paar Jahre vielleicht. Dynamische Flusslandschaft? Längst verbaut. Moore? Entwässert. Artenreiche Wiesen? Fehlanzeige. Feldhasen? Ausgestorben.
Insel des Lebens
Zum Glück gibt es mit dem Kaltbrunner Riet ein nahes Schutzgebiet, eine Insel des Lebens innerhalb der intensiv genutzten Landschaft, ein Refugium für Laubfrösche, Zugvögel und andere heute seltene Arten. Aber die Fläche reicht nicht, damit sensible Arten langfristig überleben können. Es braucht mehr Fläche für die Natur und vor allem mehr finanzielle Mittel, damit die Artenvielfalt erhalten bleibt. Und wir tun gut daran, diese zu erhalten, denn sie ist unsere Lebensgrundlage.
Sauberes Wasser hinterlassen
Ich möchte meinen Kindern fruchtbaren Boden und sauberes Trinkwasser hinterlassen und ich möchte, dass sie vor Hochwasser geschützt sind. Deshalb sage ich Ja zur Biodiversitätsinitiative. Tun Sie es mir gleich und hinterlassen Sie Ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln eine Welt, in der es sich zu leben lohnt.»