Der Leserbrief im Wortlaut: «In Bütschwil-Ganterschwil stellen sich zwei Kandidaten für das Primarschulpräsidium zur Wahl. Vergangenen Dienstag haben sich Petra D’Intino-Hollenstein (Die Mitte) und Raphael Müller (SVP) der Bevölkerung im Rahmen eines Podiums vorgestellt.
Mulmiges Gefühl
Nach diesem Podiumsgespräch ist mir als Familienvater klar geworden, dass nur Petra D’Intino-Hollenstein für das Amt des Schulratspräsidiums in Frage kommt. Während sie auf mich sehr fachkompetent wirkte und einen versierten Eindruck im Umfeld der Volksschule machte, hinterliessen die Voten von Raphael Müller bei mir ein mulmiges Gefühl.
Ältere unterstützen jüngere
Als gelernter Sozialdiakon kritisierte er in einer predigtähnlichen Manier das aktuelle Schulsystem, um im Anschluss seine Vision von einer „guten“ Schule zu präsentieren. In dieser würden Klassenstrukturen aufgelöst und Klassen von der 3. bis zur 6. Klasse durchmischt. Die älteren Kinder sollten dann die Jüngeren beim Lernen unterstützen; Verantwortungen der Lehrpersonen würden somit an die Kinder übertragen. Schockiert hat mich – und sicherlich auch viele Lehrpersonen im Saal - seine Aussage, dass es Lehrpersonen gar nicht unbedingt brauche, sondern dass Sozialpädagog:innen nach einer 10-minütigen Einführung und den richtigen Unterlagen vor eine Klasse gestellt werden könnten.
Ein Ort für meine Kinder?
Ich stellte mir während dieser Veranstaltung mehrmals die Frage: „Wäre dies noch ein Ort, an dem ich meine Kinder zur Schule schicken möchte?“ Die Antwort ist ganz klar nein! Dass ich nicht der Einzige bin, der sich anscheinend diese Frage stellte, bestätigte sich im Verlauf der Diskussion, als Raphael Müller offenbarte, dass in Balterswil zahlreiche „seiner“ Schüler:innen die Schule in Richtung Privatschulen verlassen. Dass offenbar nicht einmal die Parteileitung der SVP geschlossen hinter Raphael Müller steht, erstaunt mich daher nicht.
Keine Experimente
Die Volksschule ist kein Ort, an dem persönliche Ideologien ausgelebt werden können. Die Volksschule ist das Fundament eines funktionierenden Bildungssystems – Experimente sind hier fehl am Platz, da damit einer ganzen Generation geschadet wird.
Klare Wahl
Petra D’Intino-Hollenstein ist für mich die Person, welche die Primarschule Bütschwil-Ganterschwil in die Zukunft führen und die anstehenden Herausforderungen anpacken kann. Ich bin überzeugt, dass sie gemeinsam mit der Schulleitung und dem Lehrer:innenteam einen Ort schafft, an dem unsere Kinder weiterhin gerne zur Schule gehen. Deshalb: ja zur Schulratspräsidentin Petra D’Intino-Hollenstein und ja zur einzigen Gemeinderätin in Bütschwil-Ganterschwil.»