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St. Gallen
06.09.2024

Fünf Kantone möchten Windkraft weiter fördern

Die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, St.Gallen, Thurgau und Zürich geben eine gemeinsame Erklärung zur Förderung der Windkraft ab.
Die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, St.Gallen, Thurgau und Zürich geben eine gemeinsame Erklärung zur Förderung der Windkraft ab. Bild: pixabay.com
Die Windenergie soll zu einem Standbein der künftigen Energieversorgung werden – speziell zur Deckung der Winterstromlücke. Darüber sind sich die zuständigen Regierungsmitglieder der Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, St.Gallen, Thurgau und Zürich einig.

Angesichts der Klimakrise und der unsicheren internationalen Energieversorgungslage müssen die Schweizer Energieversorgungsunternehmen mehr erneuerbare Energie in der Schweiz produzieren.

«Windenergie ist klimafreundlich und unerschöpflich», heisst es in einer Medienmitteilung. «Sie ist die ideale Ergänzung von Energie aus Sonne und Wasser: Windenergieanlagen produzieren besonders im Winter viel Strom, wenn die Solar- und Wasserkraftanlagen aufgrund kürzerer Sonnenscheindauer und weniger gefüllten Stauseen weniger Strom ins Netz einspeisen.»

Die zuständigen Vertreter der Regierungen der fünf Nordostschweizer Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St.Gallen, Thurgau und Zürich hielten eine gemeinsame Medienkonferenz in Winterthur ab. Sie sind sich einig, dass es einen neuen Pioniergeist brauche, um in diesen Kantonen erfolgreich Projekte für Windenergieanlagen zu realisieren.

Die besten Standorte nutzen – unabhängig von Kantonsgrenzen

Gemeinsam betonten sie, dass diversifizierte erneuerbare Stromquellen die Grundlagen für die sichere Stromversorgung seien. Bei der Ergänzung der bestehenden Erneuerbaren um die Windkraft gehe es darum, die besten und geeignetsten Standorte zu finden.

Ganz im Geiste vergangener Generationen, welche bereits zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts erkannten, dass «eine sichere Versorgung mit einheimischem Strom der Schlüssel für wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand ist.» Dies führte damals zur Gründung der NOK (heute Axpo) und dem Bau der bis heute entscheidend zur Versorgung beitragenden Kraftwerke in der Nordostschweiz.

Die fünf Regierungsmitglieder beleuchteten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und gaben Einblick in den Stand von Planungen und Projekten in den jeweiligen Kantonen.

Einwohner zu Beteiligten machen 

Die St.Galler Regierungspräsidentin und Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements Susanne Hartmann umriss das Energiekonzept 2030. Mit diesem strebt die St.Galler Regierung das Netto Null-Ziel bis 2050, eine massiv verbesserte Gesamtenergieeffizienz und den jährlichen Zubau erneuerbarer Energien von rund 2'000 GWh im Jahr 2020 auf mindestens 3'100 GWh bis 2050 an. Sie blickte auf die verschiedenen Informations- und Dialogveranstaltungen der letzten zwei Jahre zurück.

Die St.Galler Regierung wird an einer der nächsten Sitzungen die Richtplananpassung 23 verabschieden. Darin sind 17 Windeignungsgebiete im ganzen Kanton eingetragen und weitere mögliche abgebildet. Schon vor der Genehmigung durch den Bund haben zwei Energieunternehmen im Kantonssüden je eine Messanlage aufgebaut. Die daraus gewonnenen Messdaten sind Teil der umfangreichen Dokumentation eines allfälligen Vorprojekts.

Im anschliessenden Bewilligungsverfahren ist der Kanton federführend: Ein kantonaler Sondernutzungsplan soll garantieren, dass sämtliche betroffenen Gemeinden und die Bevölkerung mitsprechen können.

pd/jos