Das Christentum in Nigeria besteht in einer eigentümlichen Doppelexistenz. Einerseits blüht das religiöse Leben. Von den 206 Millionen Einwohnern sind etwa die Hälfte Christen. Die Priesterseminare sind voll. Rund 800 neue Priesteramtskandidaten zählt das Land jährlich. So manche davon, so auch Pfarrer Augustine, werden später in europäische Kirchgemeinden geschickt, die aufgrund des massiven Priestermangels nicht mit einheimischen Priestern besetzt werden können.
Diese Probleme kennt die Kirche in Nigeria nicht. Jeden Sonntag strömen unzählige Menschen in die Kirchen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Oftmals nehmen über 500 Menschen in einer einzigen Kirche an der Feier teil. Das Land ist geprägt von einer überaus lebendigen Religiosität.
Boko Haram terrorisiert Bevölkerung
Und doch ist das Leben der nigerianischen Christen alles andere als idyllisch. Tausende Christen und auch Muslime fielen bereits der radikalislamistischen Terrorgruppe Boko Haram zum Opfer. Seit Jahren terrorisiert diese die Bevölkerung, attackiert Kirchen und verbreitet Angst und Schrecken.