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Leserbrief
Schweiz
10.09.2024

«Biodiverse Kuhschweizer»

Das Verkleinern des Nutztierbestandes, so Alice Grässli, würde der Umwelt helfen.
Das Verkleinern des Nutztierbestandes, so Alice Grässli, würde der Umwelt helfen. Bild: www.pixabay.com
Alice Grässli aus Bazenheid äussert sich in ihrem Leserbrief zur Biodiversitätsinitiative.

Der Leserbrief im Wortlaut:

«Es ist widerlich, wie die Agrarwirtschaft und ihre Abhängigen die Biodiversitäts-Initiative verteufeln. Denn die Schweiz ist das Schlusslicht in Europa in Sachen nachhaltiger (Land)Wirtschaft.

Schutzgebiete sind rar geworden

Grossflächig sind unsere Wiesen kurzgeschnittenes Grasland oder Futtermaisfelder. Futterpflanzen und Schutzgebiete für heimische Wildbestäuber, Vögel und Kleinlebewesen sind rar geworden. Ihr Bestand ist stark bedroht oder bereits ausgestorben. Die Böden ausgelaugt, das Wasser und die Luft stark verschmutzt. In einer Sekunde wird ein Quadratmeter Boden zersiedelt oder versiegelt. Diese Realität wird ausgeblendet.

Nutztierbestand verkleinern

Es hilft schon, wenn unsere Nutztierbestände kleiner werden. Die Äcker für unsere Ernährung bebaut werden, anstatt für Tierfutter. Unsere übermässig ausgestossenen Treibhausgase werden zur kostspieligen Hypothek in der Atmosphäre, wie der Atommüll in der Erde! Sie müssen wie die Stromverschwendung vermieden werden.

Energiewende ist möglich

Auch die Energiewende ist möglich und realistisch. Mit einem Solarpotenzial von 60 TWh schon nur auf Dächern und Fassaden, mit der Speicherleistung unserer Wasserkraft und Zubau von Wind und Biomasse und einer guten Einbettung ins europäische Stromsystem gelingt sie uns. Gehen wir den eingeschlagenen Weg. Es ist gesetzeswidrig, dass Bundesrat und Parlament all die Tatsachen leugnen und die Biodiversitäts-Initiative „Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft“ ablehnen.
Handeln wir endlich miteinander nachhaltiger, als sich gegenseitig auszustechen!»

Alice Grässli