Etliche der 14 ehemaligen Schüler der Buebeflade mit Jahrgang 1938/39 waren seit dem Besuch der Schule nie mehr hier. Der neue Co-Schulleiter Pascal Hanselmann, der sie auf eine Reise durch die heutige Buebeflade mitnimmt, wird schnell mit zahlreichen Erinnerungen eingedeckt.
Im Kreuzgang des Erdgeschosses sprudelt es aus einem der Anwesenden heraus, dass sie jeweils einmal pro Woche hier durchzulaufen hatten, um den Gottesdienst zu besuchen. «Ja, es haben noch strenge Sitten geherrscht», sagt der ehemalige Schüler.
Buben und Mädchen mit Seil getrennt
Und natürlich wissen sie auch noch um den damaligen Rektor. Josef Hälg hiess der Mann, gekleidet in schwarzer Soutane. Seine Erscheinung hatte ihm offenbar den Übernamen «Bully» eingebracht. Ein strenger Rektor soll er gewesen sein. Lange Haare tolerierte er nicht.
Auch der Umgang zwischen Buben und Mädchen wurde unterbunden. «Wenn er ahnte oder gehört hatte, dass jemand eine Freundin hat, hat er sich diese Person zur Brust genommen», ist zu erfahren. Überhaupt wurden die Buben der Buebeflade und Mädchen der Meitleflade streng separiert, wie eine weitere Anekdote belegt: Demnach sangen die Mädchen und Buben jeweils an Fronleichnam eine lateinische Messe. Geprobt wurde getrennt.
Nur einmal soll es im Vorfeld stets eine gemeinsame Probe in der Turnhalle gegeben haben. «Bei der Treppe, die zur Turnhalle führte, wurde mittig ein Seil gespannt, damit Buben und Mädchen nicht miteinander in Berührung kamen», erzählt einer der Anwesenden. Heute kann er darüber lachen.