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Leserbrief
Wattwil
12.09.2024

«Reine Willkür seitens Kanton»

Daniel Meile ist der Überzeugung, dass die Argumente der Eigentümer für einen vernünftigen Hochwasserschutz in Wattwil seitens des Kantons ignoriert werden.
Daniel Meile ist der Überzeugung, dass die Argumente der Eigentümer für einen vernünftigen Hochwasserschutz in Wattwil seitens des Kantons ignoriert werden. Bild: sg.ch
Der Wattwiler Daniel Meile äussert sich in seinem Leserbrief zur Thursanierung in Wattwil.

Der Leserbrief im Wortlaut:

«Letzte Woche gab der Projektleiter Phillip Albert Gyr seine Meinung in den Medien wieder mal kund. Er lässt die Bevölkerung von Wattwil im Glauben, dass mit der Thursanierung alles im Reinen ist.

200 Eigentümer betroffen

Dass für die geplante Thursanierung rund 200 Haus- und Landeigentümer betroffen sind, erwähnt der Kanton nicht.  Eigentümern will man Land wegnehmen, dies hat Gyr bei seinen Besuchen im Jahr 2018 allen Betroffenen mitgeteilt. Wortwörtlich hat er gesagt: „Wenn wir das Land nicht freiwillig hergeben, dann könne er uns auch noch mehr Land wegnehmen“. Hier herrscht reine Willkür, wir leben offensichtlich in einer Bananenrepublik. Gyr behandelt uns so, als stünde unser Eigentum in einem Selbstbedienungsladen zur freien Verfügung! Hier will man einfach Familienexistenzen zerstören!

Nicht gegen sinnvollen Hochwasserschutz

Wir, die Haus- und Landeigentümer, sind nicht gegen einen sinnvollen Hochwasserschutz. Aber was jetzt beim Kanton abgeht, hat nichts mehr mit reinem Hochwasserschutz zu tun. Es geht darum, möglichst viel Land an sich zu reissen und dies zu einem Discountpreis. Alle Gutachten, welche der Kanton zu Lasten der Steuerzahler erstellen lässt, sind immer zu seinen Gunsten. Alles scheint dann natürlich verhältnismässig,  vertretbar und im öffentlichen Interesse zu sein.

Argumente werden ignoriert

Unsere stichfesten Argumente und Vorschläge für einen vernünftigen Hochwasserschutz werden einfach voll ignoriert.  Auch Alois Gunzenreiner mit Gemeinderat bieten keine wirkliche Unterstützung. Sie blasen einfach ins gleiche Horn wie der Kanton und unterstützen somit die völlig übertriebene Thursanierung. Anfangs wurden die Kosten auf rund 40 Millionen geschätzt, 8 Jahre später sind es bereits rund 120 Millionen Franken mit der Tendenz nach oben.

Rechnung ohne den Wirt

Ich hoffe nur, dass die Verantwortlichen Susanne Hartmann (Regierungsrätin, Bau- und Umweltdepartement), Michael Eugster (Amt für Wasser und Energie) und Phillip Albert Gyr (Projektleiter) die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Sie stehen voll in der Verantwortung gegenüber den Haus- und Landeigentümern und tragen auch die Konsequenzen dafür.»

Daniel Meile