Martha Fäh erlebte ihre Kindheit in Rapperswil – zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder. Zu Benken hatte sie jedoch seit jeher eine enge Verbindung – verbrachte sie doch manch glückliche Ferien hier im Dorf, bei ihrer Verwandtschaft.
Das Schicksal wollte es, dass Marthas Vater früh verstarb und die Mutter allein für den Unterhalt und die Kinder aufkommen musste. So kann man es rückblickend als gute Fügung betrachten, dass sich Marthas Tante und Onkel anerboten, das 11-jährige Mädchen zu sich nach Benken zu holen. Martha ging nun hier im Dorf zur Schule und half im Laden der Verwandten – und von nun Zieheltern – mit. Ja, es machte ihr sogar grosse Freude, im Kaufhaus Kuster, dem «kleinen Benkner Jelmoli», mitanzupacken.
Und so wuchs sie auch in ihre spätere Rolle als herzliche Ladenbesitzerin und tüchtige Geschäftsfrau hinein. Neben einem neuen Zuhause und Lohn und Brot fand sie im Dorf am Benkner Büchel auch die Liebe!
Grossmutter einer Prominenten
Mit 25 Jahren heiratete Martha Kuster ihren Franz Fäh. Die Geburt einer Tochter und eines Sohnes war das grosse Glück der Beiden. Später krönten vier Enkelkinder das erweiterte Familienleben. Eines dieser Grosskinder, nämlich Linda Fäh, erlangte 2009 nationale Berühmtheit. Sie wurde zur grossen Freude ihrer «Mamä» zur Miss Schweiz gewählt.
Nebst Geschäft, Kindern, Haushalt und Singen im Kirchenchor war Martha auch auf sportlichen Pfaden unterwegs. 1962 ging sie sogar als erste Leiterin der Damenriege (dem späteren Frauenturnverein) in die Geschichtsbücher ein und erlangte damit verdient die Ehrenmitgliedschaft des FTV. Ebenso war sie Fahnenpatin des Turnvereins.
Mit Ehemann Franz’ Leidenschaft fürs Tanzen und Reiten ergänzte sich die augenzwinkernd bewegte, aber gleichwohl spärliche Freizeit der Eheleute perfekt. Nach einer langen glücklichen Arbeits- und späteren Pensionszeit verstarb Franz Fäh mit 93 Jahren.
Einige Jahre nach dem Tod des Ehemanns und aufgrund zunehmend spürbaren Alterserscheinungen zügelte Martha Fäh ins Benkner Alters- und Pflegeheim Tschächli. Hier wird sie auch heute noch liebevoll umsorgt.
Zufrieden und Dankbar
Im Tschächli, im Haus im Grünen, fand Martha Geselligkeit, Kurzweil und gutes Essen – wie sie selbst sagt. Auch der Garten und die Aussicht in die Landschaft gefallen der rüstigen Seniorin nach wie vor sehr.
1924 geboren, hat Martha Fäh viele lokale, nationale und auch globale Ereignisse miterlebt. Auch die Entwicklungen in Benken hat sie immer mit Interesse verfolgt. Prägend waren für die damals junge Frau sicher die Jahre des 2. Weltkriegs. Sie waren voller Unsicherheiten und haben der Bevölkerung vieles abverlangt.
Martha Fäh blieb in allen Zeiten zuversichtlich und dankbar, für alles, was sie erleben und erreichen durfte. Diese Zufriedenheit und Gelassenheit strahlt die Jubilarin auch jetzt, mit Blick auf ihren Ehrentag, aus.