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18.09.2024

Ehammer fliegt in der Kälte auf Platz 2 – Erschöpfter Lobalu geschlagen

Simon Ehammer fliegt noch einmal über 8 Meter. (Archivbild)
Simon Ehammer fliegt noch einmal über 8 Meter. (Archivbild) Bild: zVg
Ausgerechnet Jamaikas Weitspringer Tajay Gayle kommt mit der Kälte beim Final der Diamond League in Brüssel am besten zurecht. Er gewinnt die Konkurrenz mit 8,28 m, Simon Ehammer wird Zweiter.

Der Appenzeller steigerte sich nach 7,94 m und der Führung nach dem ersten Umgang im sechsten Versuch auf 8,16 m. Diese Leistung reichte im Feld der besten Weitspringer zu Platz 2 und 12'000 Euro Preisgeld. «Die Saison mit 8 m abzuschliessen, das war mir wichtig», sagte der 24-Jährige im SRF-Interview. In nunmehr elf Wettkämpfen in dieser Saison übertraf er die 8-m-Marke, welche den Eintritt in die Weltklasse bedeutet.

Gayle gelang die Revanche für den Final 2023 in Eugene. Dort erreichte der Weltmeister von 2019 wie der Sieger Ehammer 8,22 m, wurde aber Zweiter. Und Gayle rehabilitierte sich zudem für die Olympischen Spiele in Paris, wo er in der Qualifikation gescheitert war.

Ehammer hielt in Brüssel im Gegensatz zur EM in Rom und Paris Griechenlands Überflieger Miltiadis Tentoglou und Italiens Jungspund Mattia Furlani in Schach, letzterer gewann heuer EM-Silber und Olympia-Bronze. Der Olympiasieger und Europameister Tentoglou verbesserte sich im letzten Versuch auf 8,15 m, doch Ehammer setzte einen Konter.

Lobalu noch nicht wieder fit

Der 10'000-m-Europameister Dominic Lobalu musste sich im 5000-m-Rennen mit Platz 9 in 13:09,23 Minuten begnügen. Er ist nach einer Covid-Erkrankung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Auch sonst wäre der Podestplatz nur schwer zu erreichen gewesen. Die Top 4 blieben allesamt unter dem Schweizer Rekord (12:50,90), den Lobalu im Mai in Oslo im weltweit schnellsten Rennen dieser Saison erreicht hatte.

Den Sieg holte sich der Äthiopier Berihu Aregawi. Der Olympia-Zweite gewann in Abwesenheit von Norwegens Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen, der wenig später über 1500 m triumphierte.

Karibik-Insel St.Lucia stellt erneut die Siegerin

Aus internationaler Sicht standen am ersten von zwei Finaltagen in Brüssel die 100-m-Sprints im Mittelpunkt. Olympiasiegerin Julien Alfred gewann auch den Final der Diamond League in dieser Disziplin. Bei 10 Grad Celsius siegte sie in 10,88 Sekunden. Der Frau von der Karibik-Insel St.Lucia gelang ein Start-Ziel-Sieg. Zum Schluss kam noch die Britin Dina Asher-Smith auf. Sie näherte sich Julien Alfred bis auf vier Hundertstel.

Die amerikanische Weltmeisterin und Olympia-Zweite Sha'Carri Richardson, die vor Wochenfrist bei Weltklasse Zürich gesiegt hatte, kam diesmal mit Platz 8 in 11,23 Sekunden nicht in die Gänge. Mujinga Kambundji hatte auf die Reise nach Belgien verzichtet.

Bei den Männern setzte sich Ackeem Blake in 9,93 Sekunden vor den Amerikanern Christian Coleman und Fred Kerley durch. Somit holte sich erstmals seit Asafa Powell im Jahr 2016 wieder ein Mann aus Jamaika die Sprint-Krone in der Diamond League. Die Bedeutung dieses Sieges ist nicht zu unterschätzen. Blake erhält nun für die WM in Tokio 2025 einen persönlichen Startplatz und muss sich nicht vor den Trials fürchten.

Keystone-SDA