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09.10.2024

Flugpause auf dem Weg nach Afrika

Ein prüfender Blick in die Kamera, dann wird ausgeruht.
Ein prüfender Blick in die Kamera, dann wird ausgeruht. Bild: Ulrike Huber
Am Samstagnachmittag war auf einem Acker in Oberriet zu beobachten, dass sich eine grosse Formation von Weissstörchen auf ihrem Weg Richtung Afrika zu einer Flugpause niederliess.

Störche sind im Rheintal kein unbekannter Anblick. Mehrere Brutpaare nisten alljährlich im Riet. Einige unserer Störche bleiben inzwischen auch in den immer milder werdenden Wintern in unseren Gefilden.

Aber die meisten Klapperstörche, die im Sommer nördlich der Alpen brüten und ihren Nachwuchs aufziehen, machen sich im Herbst auf die lange Reise auf die südlich der Sahara gelegenen fruchtbaren Gebiete in Afrika, um dort zu überwintern.

Bild: Ulrike Huber

Ost- und Weststörche

Der Weissstorch ist ein Segelflieger, der zum Zug warme Aufwinde nutzt. Da über dem Wasser keine Thermik entsteht, umfliegt der Weissstorch das Mittelmeer, um nach Afrika zu gelangen.

So ziehen die «Oststörche» über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Sie ziehen das Niltal hinauf bis in den Sudan. Von dort geht der Zug weiter in Richtung Ostafrika.

Die Winterquartiere der Oststörche befinden sich in Ost- bis Südafrika. Dabei legen sie eine Entfernung von etwa 10'000 km zurück. Für diese Strecke benötigen sie ein bis anderthalb Monate.

Bild: Ulrike Huber

Die sogenannten «Weststörche» fliegen bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die Westzieher sind im Frühjahr eher in den Brutgebieten zurück als die Ostzieher. Die bei uns auf ihrer Flugwanderschaft vorbeikommenden Klapperstörche gehören zu den Westziehern.

Es gibt zahlreiche Variationen zwischen reinen Westrouten- und Ostroutenziehern. Nur wenige Vögel nehmen die mittlere Zugroute über Italien nach Tunesien.

Bild: Ulrike Huber

Steifbeinig herumgestiefelt 

Sei, wie es sei, auch der ausdauerndste Zugvogel muss Pause machen. Um sich etwas auszuruhen und um ein schmackhaftes Häppchen zu sich zu nehmen.

Eine solche Flugunterbrechung einer grösseren Zuggruppe war am Samstagnachmittag in Oberriet unweit der Reithalle zu beobachten. «Meister Adebar» hatte sich in einer grossen Schar auf einem Acker versammelt und stiefelte steifbeinig herum, um sich an Regenwürmern, Insekten, Schnecken, Fröschen, Mäusen, Ratten und Eidechsen gütlich zu tun. Ehe es dann an den Weiterflug über die Alpen ging.

rheintal24/gmh/uh/Linth24/Toggenburg24