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16.10.2024
16.10.2024 07:53 Uhr

Schützenhilfe für die Alp- und Landwirtschaft

Gruppenbild (v.l.n.r.) der St.Galler SVP-Kantonsräte Sascha Schmid (Buchs), Christian Vogel (Dietfurt) und Fredy Louis (Ennetbühl).
Gruppenbild (v.l.n.r.) der St.Galler SVP-Kantonsräte Sascha Schmid (Buchs), Christian Vogel (Dietfurt) und Fredy Louis (Ennetbühl). Bild: SVP Toggenburg
Die SVP Toggenburg reicht eine Interpellation ein und macht einen Vorstoss im St. Galler Kantonsrat zum Wolf. Der Kanton muss jetzt Schützenhilfe für die Alp- und Landwirtschaft und Traditionen leisten.

Mit dem Gamserrugg-Rudel breitet sich der Wolf nach dem Sarganserland auch im Toggenburg und im Werdenberg aus. Der Wolf ist auf dem Vormarsch: Jetzt muss der Kanton Schützenhilfe für die Alp-und Landwirtschaft sowie für unsere Traditionen leisten!

Die drei SVP-Kantonsräte Fredy Louis (Ennetbühl), Sascha Schmid (Buchs) und Christian Vogel (Dietfurt) reichten für die SVP-Fraktion in der Herbstsession eine Interpellation im St.Galler Kantonsrat ein. Sie fordern, dass sich die St.Galler Regierung in Bern für mehr Wolfsabschüsse einsetzt. Zudem sollen die bewilligten Wolfsabschüsse im Kanton St.Gallen konsequent vollzogen werden, auch unter Beihilfe der St.Galler Jäger. Darüber hinaus sollen die Bauernfamilien vor psychischen, physischen und finanziellen Belastungen durch den Wolf besser geschützt werden.

Wolfsproblematik lief 2024 aus dem Ruder

Wölfe und Wolfsrudel haben während der diesjährigen Weide- und Alpsaison die St.Galler Bauernfamilien und das Alppersonal wieder vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Probleme mit Wölfen und Wolfsrudeln eskalierten und die Situation läuft aus dem Ruder: Tägliche Wolfsbegegnungen, rekordhohe Risse an Nutztieren, verletzte Herdenschutzhunde und ein neues Wolfsrudel am Gamserrugg. Dazu belasten die Bauern- und Älplerfamilien die enorme Arbeitsbelastung durch Herdenschutzmassnahmen und grosse Zukunftsängste. Die psychischen und physischen Belastungen sind unerträglich. Wenn dann – wie letzten Winter – von acht zum Abschuss bewilligten Wölfen nur deren zwei erlegt werden, sinkt das Vertrauen in die staatlichen Wildhüter enorm.

Gerissene Schafe Alp Schafberg, Wildhauser Schafberg, Älpler Köbi Wehrle. Bild: SVP Toggenburg

Tradition der Alpwirtschaft in grosser Gefahr

Die Weide- und Alpwirtschaft ist in grosser Gefahr. Alpen werden aufgegeben oder frühzeitig verlassen. In den ländlichen Gebieten des Kantons stehen die lokalen Traditionen der mit Kühen mitlaufenden Sennenziegen sowie der steilen Schafalpen auf dem Spiel. Die St.Galler Steuerzahler investieren eine grosse Geldsumme in die Verwaltung, die Wildhut, Riss-Entschädigungen, Wolfsnachweise mit Suche und Kameras sowie den Herdenschutz. Die Steuergeld-Schlacht gegen den Wolf im Berggebiet nimmt kein Ende.

Unerträgliche Mehrbelastung der Bauern- und Älplerfamilien

Auch die Arbeitsbelastung der Bauern- und Älplerfamilien ist enorm. Die Herdenschutzmassnahmen (hohe Zäune, Herdenschutzhunde) sind aufwändig und verursachen unbezahlte Mehrarbeit. Dies in Zeiten, in denen man ohnehin nur schwer Alppersonal findet und die Bauernfamilien aufgrund der immer grösseren Betriebe im Tal dort viel Arbeit haben. Steile und kleine Schafalpen können aufgrund des abfallenden Geländes und des felsigen Untergrundes gar nicht sinnvoll eingezäunt werden.

Geissene mitgelaufene Sennenziege, Alp Dreckloch, Lütisalp-Nesslau, Landwirt Ueli Huser Bild: SVP Toggenburg

Wolf zerstört das Tierwohl von Rindern, Ziegen und Schafen

Auch die traditionell an den Alpauf- und Abfahrten sowie den Viehschauen mitlaufendenToggenburger Sennenziegen bewegen sich während des Sommers frei auf den Kuh- und Rinderalpen. Sie können somit gar nicht eingezäunt werden. Stattdessen müssen sie nun nachts in den Stall und am Tag nach draussen, wo sie unter der heissen Sonne und dem Fliegen- und Bremsenbefall zu leiden haben. Es ist daher unverständlich, dass links-grüne Kreise immer nach dem Tierwohl schreien, aber beim Wolf die Tötungen, Qualen, Stresserscheinungen von Schafen, Ziegen und Rindern ignorieren.

Aufgegebene Alpen und frühzeitige Abalpungen

Die grosse emotionale Belastung und der enorme Arbeitsaufwand durch Herdenschutzmassnahmen führen immer häufiger zu frühzeitigen Abalpungen oder nicht mehr bestossenen Alpen. Wenn Alpen nicht mehr bestossen werden, droht ein Verlust an Biodiversität. Die für den Tourismus wichtige Landschaftspflege wird nicht mehr gemacht. Dazu kommt die Verbuschung, Unkraut, Hangrutsche und Lawinengefahr durch hohes Gras. Die Lawinen bedrohen Strassen, Dörfer und Skipisten. Wenn Landwirte die Schaf- und Ziegenhaltung aufgeben, ist dies ein Verlust für die Rasse und die Vielfalt der Schweizer Landwirtschaft.

SVP Toggenburg / Toggenburg24