Dänu Wisler ist freischaffender Künstler, Gölä-Biograph und arbeitet bei der Evangelischen Kirche Unteres Neckertal teilzeitlich als Musiker und Jugendarbeiter.
Frage: Kürzlich haben Sie mit Jugendlichen ein «Moschtifest» durchgeführt. Was muss man sich darunter vorstellen?
Wisler: Ich habe mit den Wildfüchsen Äpfel geerntet und zu Most verarbeitet. Das Ergebnis schmeckte lecker! Wir haben den Grill angeworfen und alle die Lust hatten, konnten sich an frischem Most und an einer Bratwurst gütlich tun.
Frage: Wer sind die Wildfüchse?
Wisler: Das ist ein Angebot für Jugendliche ab acht Jahren und für solche die nicht gleich in Ohnmacht fallen, wenn sie einen Kratzer abbekommen. Wir bewegen uns meistens in der freien Natur, lernen von der Natur, kennen uns aus mit Karten, Morsen, Seiltechnik und dergleichen. Es gibt ein Video auf youtube, das alles recht gut erklärt.
Frage: Am 27. Oktober findet die Jagdhorn Matinee statt. Was hat die Jagd mit der Kirche zu tun?
Wisler: Das Leben ist nicht frei von Widersprüchen. Der Jäger stellt sich diesen Widersprüchen. Er hegt und pflegt, aber er tötet auch. Wenn ich mich recht erinnere, hat Jesus die Widersprüche des Lebens nicht schön geredet, sondern thematisiert und ausgehalten.
Frage: Inwiefern stellt sich der Jäger diesen Widersprüchen?
Wisler: Jäger stehen manchmal stundenlang allein im Wald. Stille macht etwas mit einem Menschen. Man kommt ins Nachdenken, hinterfragt sein Tun. Deshalb hat die Jagd so viele Rituale und Bräuche hervorgebracht. Das alles erlebt man an der Jagdhorn Matinee: Jagdliches Brauchtum in seiner schönsten Form. Für dieses Jahr habe ich sogar ein Stück komponiert: den Neckertaler Jagdhorn Marsch.