Dominik Husistein sitzt an seinem Arbeitsplatz im Kommandoraum der Bergstation Kronberg und schaut prüfend aus dem Fenster in Richtung Himmel. In der letzten halben Stunde sind dunkle Wolken aufgezogen, es regnet und der Wind weht kräftig. Zudem ist ein Gewitter im Anmarsch, erste Blitze sind am Horizont bereits sichtbar. Husistein prüft den Wetterradar, kontrolliert die Daten der betriebsinternen Messung und gibt seiner Kollegin, die die Passagiere in der Luftseilbahn nach oben und nach unten begleitet, per Funk die Anweisung, mit der nächsten Bahnfahrt noch etwas zu warten.
«Der Wind ist momentan zu stark für eine sichere Bahnfahrt», begründet er seinen Entscheid. Das Gewitter hingegen sei weniger entscheidend. «Für die Menschen in der Kabine ist es nicht gefährlich, da diese wie ein Faradayscher Käfig wirkt und der Blitz abgeleitet wird.» Zehn Minuten später hat sich der Wind gelegt und das Gewitter verzogen. Husistein gibt der Kollegin sein Okay. Die Seilbahn kann ihre Fahrt wieder aufnehmen.
Arbeitsplatz auf 1662 Metern über Meer
Seit sechs Jahren arbeitet Dominik Husistein als Technischer Mitarbeiter bei der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG, die seit Mai dieses Jahres Kronberg AG heisst. Husistein ist mittlerweile zum Stellvertreter des Technischen Leiters aufgestiegen und vertritt diesen, wenn er berufsbedingt oder ferienhalber abwesend ist.
Der Arbeitsplatz des 42-Jährigen, der mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern im ausserrhodischen Stein lebt, befindet sich hoch oben, auf 1662 Metern über Meer. Hier hat er durch die grosse Fensterfront nicht nur die fahrenden Kabinen im Blick, sondern auch weite Teile des Appenzellerlands bis zum Bodensee. Der gelernte Elektriker ist als Maschinist im Technik-Team zuständig für die Instandhaltung der Infrastruktur. Er betreut die elektrischen sowie die Sanitär- und Heizungsanlagen im Kontext der Luftseilbahn und allen anderen Gebäuden wie das Restaurant auf dem Berg und verschiedene Attraktionen wie die Rodelbahn im Tal. Zudem steuert er regelmässig auch die Kabine der Luftseilbahn vor Ort nach oben und wieder hinunter.
«Die erste Bergfahrt am Morgen macht jeweils einer unserer Bähnler mit dem Personal des Restaurants», erzählt er. «Bei der zweiten Fahrt, die gleichzeitig die erste mit Gästen ist, bin ich meistens dabei.» Ob er danach weitere Fahrten begleitet, hängt von der Arbeit ab, die er sonst noch während des Tages zu erledigen hat. Nur die Ablöse um die Mittagszeit herum, die übernimmt er jeweils, damit der Kollege oder die Kollegin die Essenspause geniessen kann.