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01.11.2024
31.10.2024 10:02 Uhr

Was wird zu Allerheiligen überhaupt gefeiert?

An Allerheiligen wird der Verstorbenen und der Heiligen gedacht. (Symbolbild)
An Allerheiligen wird der Verstorbenen und der Heiligen gedacht. (Symbolbild) Bild: shutterstock.com
Der Name verrät es schon: dieser Feiertag steht ganz im Zeichen der Heiligen. Wie wird Allerheiligen begangen, wo liegen die Ursprünge des katholischen Feiertages?

Der Feiertag Allerheiligen (lat. »Festum Omnium Sanctorum«) ist ein Hochfest im römisch-katholischen Kirchenjahr zu Ehren aller Heiligen. Die liturgische Farbe ist weiss.

An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche allen Heiligen – sowohl den bekannten und heilig Gesprochenen als auch all den Frauen und Männern, die im Verborgenen ihren Glauben gelebt und verteidigt und die christliche Botschaft verkündet haben und nicht offiziell in den Kreis der Heiligen aufgenommen wurden.

Die Gläubigen gedenken ihrer nahen Verstorbenen und besuchen die Grabstätten, oft extra für diesen Tag schön geschmückt werden. Das Schmücken der Gräber ist Ausdruck der Verbundenheit zu den Toten, um so mehr, wenn die Grabgestaltung auf den Verstorbenen abgestimmt ist.

Jedes Jahr am ersten November

Seit dem 9. Jahrhundert feiern katholische Christen jedes Jahr am 1. November Allerheiligen. In den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz und den ebenso geprägten Bundesländern Deutschlands sowie in anderen Ländern wie Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Frankreich, Italien und Polen ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.

Allerheiligen gehört ausserdem zu den stillen Feiertagen, an denen Tanzveranstaltungen, laute Musik, Märkte, Messen und Volksfeste verboten sind. Die Geschäfte sind geschlossen, nur Blumenläden und Bäcker dürfen an diesem Tag öffnen.

Bild: kath.ch

»Herrentag aller Heiligen«

Schon im 4. Jahrhundert wurde am ersten Sonntag nach Pfingsten der »Herrentag aller Heiligen« gefeiert. Dieses Hochfest der Ostkirche geht auf Johannes Chrysostomus zurück und wurde zu Ehren aller Märtyrer, die aufgrund ihres christlichen Glaubens verfolgt und getötet wurden, gefeiert.

Seine weitere Entwicklung nahm das Fest der Heiligen im 7. Jahrhundert. Am 13. Mai 609 (oder 610) weihte Papst Bonifatius IV. das Pantheon in Rom der Jungfrau Maria und allen Märtyrern (lat. »Sancta Maria ad Martyres«).

Ursprünglich war das Pantheon ein den antiken Göttern geweihtes Heiligtum. Nach der Umwandlung zur christlichen Kirche ließ Papst Bonifatius IV. die Gebeine vieler Märtyrer dort beisetzen. Zudem legte er den Termin für den jährlichen Feiertag der Heiligen auf den Freitag nach Ostern. Die zeitliche Nähe zu Ostern sollte den Zusammenhang des österlichen Heilsgeschehens und dem Leben und Wirken der Märtyrer und Heiligen verdeutlichen.

Termin verlegt

Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde der Termin von Allerheiligen nochmals verlegt. Im 8. Jahrhundert weihte Papst Gregor III. eine Kapelle in der Basilika St. Peter (auch Petersdom) allen Heiligen. Papst Gregor III. erweiterte das Hochfest der Märtyrer um alle Heiligen und legte den Termin für die Stadt Rom auf den 1. November.

In den folgenden Jahren verbreitete sich der Festtag zum Gedenken der Heiligen in der gesamte Westkirche und Papst Gregor IV. legte im 9. Jahrhundert den Termin für Allerheiligen offiziell im Kalender der Kirche fest.

Bild: stern.de

Gedächtnis an alle verstorbenen Gläubigen

Nur einen Tag nach Allerheiligen feiern katholische Christen den Gedenktag Allerseelen zum Gedächtnis aller verstorbener Gläubigen. Allerseelen ist ein kirchlicher, aber kein gesetzlicher Feiertag.

An Allerseelen beten die Gläubigen für die Verstorbenen und alle »arme Seelen« im Fegefeuer, die noch nicht die Gemeinschaft mit Gott erreicht haben.

Allerheiligen und Allerseelen sind aufgrund ihres Charakters als Totengedenktage eng miteinander verbunden. Die beide Feiertage bilden seit der Einführung des Allerseelentages im 10. Jahrhundert ein Doppelfest mit zahlreichen Bräuchen.

rheintal24/gmh/uh/toggenburg24