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31.10.2024

Tipps zum Verständnis der Gen Z

Das Smartphone bringt Unverbindlichkeit mit sich.
Das Smartphone bringt Unverbindlichkeit mit sich. Bild: PHS
Bei Focus PHSG versuchte die Studentin und Influencerin Zoé Breitenmoser am Mittwoch, 30. Oktober, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Denkweise der Generation Z näherzubringen.

Wie tickt die Generation Z? Dieser Frage näherten sich die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Focus PHSG am Mittwoch, 30. Oktober, im Hochschulgebäude Hadwig gemeinsam an. Hilfestellung erhielten sie dabei von Zoé Breitenmoser. Die 18-Jährige ist Studentin an der Berufsmittelschule und Influencerin, wobei sie die Bezeichnung «Content Creator» bevorzuge: «Mein Ziel ist es nicht, Menschen zu beeinflussen.» Zusammen mit Zoé Breitenmoser führte Prof. Dr. Maximilian Koch durch die Veranstaltung. Er leitet an der PHSG den Studiengang Sek II – Berufsbildung und das Institut Berufsbildung und vermittelt in dieser Rolle Ausbilderinnen und Ausbildern, was sie im Umgang mit Angehörigen der Generation Z beherzigen müssen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons St.Gallen.

Unter Generation Z oder Gen Z werden Personen mit Jahrgang 1997 bis 2010 zusammengefasst. Maximilian Koch liess nicht unerwähnt, dass eine solche Einteilung Anhand von Jahrgängen nicht unproblematisch ist. «Trotzdem erlaubt sie es, ein gewisses Verständnis für eine Altersgruppe zu gewinnen.»

Die Unverbindlichkeit der Generation Smartphone

Zu Beginn sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Stichworte, die ihnen in Bezug auf die Gen Z in den Sinn kommen. «Unverbindlich» wurde dabei am meisten genannt. Fragen zum Umgang mit dieser Unverbindlichkeit im beruflichen oder privaten Umfeld beantwortete Zoé Breitenmoser: «Wir haben so viele Chancen in unserem Leben.» Deshalb falle es ihrer Generation schwer, sich über längere Zeiträume hinweg festzulegen. «Wir sind uns gewohnt, spontan zu leben.» Maximilian Koch brachte diesen Charakterzug in Verbindung mit dem Smartphone: Die Gen Z sei die erste Generation, in deren Leben das Smartphone seit Geburt präsent ist. Damit stünden alle Optionen, beispielsweise in der Freizeitgestaltung, jederzeit offen und Absprachen seien kurzfristig möglich.

Ihre Generation sei zudem die erste, die von Beginn des Berufslebens mit KI konfrontiert sei, was eine grosse Ungewissheit mit sich bringe, sagte Zoé Breitenmoser. «Wir müssen uns ständig damit auseinandersetzen, ob es unsere Jobs in einigen Jahren noch gibt und welche Berufe zukunftssicher sind.»

Sinnhaftigkeit ist jeden Tag wichtig

Weitere Unterschiede zu vorangehenden Generationen brachte Maximilian Koch zur Sprache: Während in seiner Generation noch die Work-Life-Balance und damit eine ausgewogene Trennung von Privat- und Berufsleben im Vordergrund gestanden habe, sei es der Gen Z wichtig, die beiden durch «Work-Life-Blending» miteinander zu verbinden. Hierarchien in Berufs- und Bildungswelt würden abgebaut. Stattdessen müsse man den Jungen mit Überzeugungskraft statt mit Autorität begegnen. Junge Menschen würden zudem Feedback erwarten, und zwar unverzüglich – nicht nur auf Social Media, sondern auch im Beruf. «Wenn etwas nicht passt, will ich das sofort hören und nicht erst im Standortgespräch», pflichtete ihm Zoé Breitenmoser bei.

Von grosser Bedeutung ist laut Maximilian Koch auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit. «Die Gen Z fragt sich: Bringt mir das etwas? Wenn diese Frage bejaht wird, engagieren sich junge Menschen auch.» Dieser Vorteil könne auch darin bestehen, dass eine Tätigkeit Sinn stifte. Doch die Antwort auf die Frage könne jeden Tag anders ausfallen, was Zoé Breitenmoser erneut auf die vielen verschiedenen Möglichkeiten zurückführte, die ihrer Generation offenstehen.

Nächste Veranstaltung

Die nächste Ausgabe von Focus PHSG findet am Mittwoch, 13. November, 19.30 bis 21 Uhr, im Palace in St.Gallen statt. Unter dem Titel «Kann eine nachhaltige Wirtschaft ohne Wachstum funktionieren?» führt Prof. Dr. Niko Paech von der Universität Siegen in die Grundbegriffe und Konzepte der Postwachstumsökonomie ein. In der Folge nehmen Ständerat Benedikt Würth und Nationalrätin Franziska Ryser Stellung zu den Thesen und diskutieren mit Niko Paech das Thema «Wachstum und Nachhaltigkeit» auf dem Podium.

Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG)


Der Kernauftrag der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) liegt in der Ausbildung von Studierenden zu Lehrpersonen der Volksschule und der Berufsbildung. Die Institution beschäftigt knapp 600 Mitarbeitende. Derzeit studieren rund 1’400 Personen an der PHSG.

Nebst den Bereichen Ausbildung und Berufseinführung bietet die PHSG ein umfassendes Angebot an pädagogischer Weiterbildung und Beratung. Die fünf Regionalen Didaktischen Zentren bieten angehenden und amtierenden Lehrpersonen sowie Schulen Impulse für die Weiterentwicklung des Unterrichts. Die innovativen Lernarrangements werden jährlich von etwa 9‘000 Schülerinnen und Schülern sowie erwachsenen Personen besucht.

Mit ihrem Engagement in Bildungsforschung, Entwicklung und Beratung leistet die PHSG zusätzlich einen Beitrag zur wissenschaftlichen Klärung von schulischen Fragen. Der Campus der PHSG erstreckt sich über vier Hochschulgebäude an den Standorten St.Gallen, Rorschach und Gossau. Mit den Hochschulgebäuden Mariaberg und Stella Maris in Rorschach sowie dem Hochschulgebäude Hadwig in St.Gallen verfügt sie über drei Gebäude mit historischer Bedeutung.

 

PHSG, St. Gallen / Toggenburg24