Elektroinstallateur, Netzelektrikerin, Polymechanikerin, Laborantin Farbe und Lack, Zimmermann, Metzgerin, Forstwart, Industrielackiererin, Glaser, Sanitärtechniker: Ausserschwyzer Betriebe in diesen Bereichen suchen dringend nach Lernenden. Eine Umfrage unter zehn betroffenen Betrieben zeigt ein düsteres Bild. Es werde immer schwieriger, Jugendliche anzulocken – trotz attraktiver Bedingungen und verschiedener Anstrengungen, etwa Aufklärungsarbeit an Schulen, Social Media, Schnupperangeboten und Präsenz an Berufsmessen. Marcel Müller, Mitinhaber der Glasmanufaktur Buttikon: «Wir machen auf jedem Online-Portal mit, gehen an jede Messe, organisieren Schnuppernachmittage – leider nur mit geringem Erfolg.» Da helfen auch der relativ gute Lohn und die vielen «Goodies» für Lernende nichts.
Es braucht gesellschaftlichen Wandel
«Ein grosses Problem ist, dass sich die Teenager bereits im Alter von 12 oder 13 Jahren für einen Beruf entscheiden müssen», glaubt Müller. Acht Lernende hätte er gerne, kann aktuellaber nur drei ausbilden. «Viele können sich so früh nicht entscheiden und machen dann einfach eine kaufmännische Lehre oder die Kanti.» Fürs Handwerk würden sich nur wenige interessieren, «und dann nur die bekannten Berufe wie Maurer oder Schreiner». Glaser/in sei nicht sexy. Dabei lerne man in diesem Beruf neben der Glas- auch die Verarbeitung von Holz und anderen Materialien. Es brauche einen gesellschaftlichen Wandel.
Auch die anderen Befragten sind besorgt. Einige bekunden Mühe damit, die Jugendlichen überhaupt zu erreichen, andere beklagen ein zu Unrecht negatives Image der Handwerksberufe – das beginne bei den Eltern und in der Schule. Einige wiederum schlagen innovative Wege ein, um die Jugend zu erreichen.