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06.11.2024

Walter Zoo plant Leuchtturmprojekt

In der «Höhle der lebenden Lichter» soll auf die Gefährdung von biolumineszierenden Lebewesen aufmerksam gemacht werden. (Visualisierung)
In der «Höhle der lebenden Lichter» soll auf die Gefährdung von biolumineszierenden Lebewesen aufmerksam gemacht werden. (Visualisierung) Bild: zVg
Der Walter Zoo in Gossau plant das grösste Bauprojekt seiner Geschichte: In der «Höhle der lebenden Lichter» sollen erstmals in einem europäischen Zoo australische Glühwürmchen zu bestaunen sein.

Das Erdgeschoss des neuen Gebäudes widmet sich mit einem interaktiven Rundgang dem Thema Artenschutz und der Bewegung «Reverse the Red».

Als ein «Projekt mit Strahlkraft» bezeichnet der Walter Zoo die «Höhle der lebenden Lichter», ein europaweit einzigartiges Erlebnis, das den Besuchern das Phänomen der Biolumineszenz näherbringen und bereits im Herbst 2027 eröffnet werden soll. Eine Bootstour führt durch eine magisch erleuchtete Höhle, in der biolumineszierende Lebewesen, darunter das australische Glühwürmchen, die Umgebung erhellen.

Die Besucher erleben die natürliche Dunkelheit und werden gleichzeitig auf die negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht. «Das Projekt soll nicht nur faszinieren, sondern auch das Bewusstsein für die Bedrohungen der nachtaktiven Tierwelt sensibilisieren», schreibt der Walter Zoo. Leittierart ist das Glühwürmchen, welches als Flagship-Art auch auf das einheimische Insektensterben aufmerksam machen soll.

Zweigeschossiges Gebäude für den Artenschutz

Auf dem nördlichen Gelände des Zoos entsteht auf einer Fläche von 4’165 Quadratmetern ein zweistöckiges Gebäude, das in die Landschaft zwischen Naturlehrpfad, Savannenhaus und Flamingoteich eingebettet wird. Das Untergeschoss widmet sich den lebenden Lichtern und im Erdgeschoss wird die globale Bewegung der Weltnaturschutzorganisation IUCN «Reverse the Red» aufgegriffen, um Besucher auf die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam zu machen.

Gleichzeitig werden konkrete Massnahmen zum Artenschutz umgesetzt, darunter Auswilderungsprojekte bedrohter Tierarten. Der Baustart erfolgt, wenn die Finanzierung dieses ehrgeizigen Bauprojekts sichergestellt werden kann, im Herbst 2025. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Das Erdgeschoss des geplanten Artenschutzhauses (Visualisierung) Bild: zVg

Finanzierung und Unterstützung

Das Projekt wird mit Gesamtkosten von 16,1 Millionen Franken veranschlagt. Die Finanzierung setzt sich aus Beiträgen privater Spender, Stiftungen, des Gönnervereins Walter Zoo, öffentlicher Förderung und Unternehmenspartnerschaften zusammen. Die Walter Zoo AG plant darüber hinaus Crowdfunding-Kampagnen und private Spendenaktionen, um die Realisierung des Projekts sicherzustellen.

Dr. Karin Federer, Vorsitzende der Geschäftsleitung, hebt die Bedeutung des Projekts hervor: «Dieses europaweit einzigartige Projekt wird nicht nur das Besuchererlebnis im Walter Zoo bereichern, sondern auch ein starkes Zeichen für den Artenschutz setzen. Mit dem Leuchtturmprojekt wollen wir die Ostschweiz und darüber hinaus sensibilisieren und motivieren, sich aktiv für die Erhaltung der Artenvielfalt einzusetzen.»

Informationen zum Projekt und Unterstützungsmöglichkeiten

www.das-leuchtturmprojekt.ch

«Faszinieren, Bilden und Schützen» 

Mit diesen beiden Teilprojekten verfolgt der Walter Zoo zielstrebig die Mission, Menschen für die Natur zu begeistern, Wissen zu vermitteln und Arten zu schützen. Mit diesem Leuchtturmprojekt wird der Zoo einen Meilenstein setzen, um diese Mission voranzutreiben.

Masterplan 2040

Das Bauprojekt ist bereits die zweite Etappe des Masterplans 2040. Mit der ersten Etappe, der Anlage der Kleinen Pandas und Zwergotter sowie dem «Fliegenden Klassenzimmer», wurde bereits ein wegweisendes Fundament gesetzt.

Nach der zweiten Etappe erfolgt dann ein Grossprojekt mit dem neuen Eingang, einer Afrikanischen Savanne sowie der neuen Gastronomie und Eventlocation. Dank dieser Weiterentwicklung kann der Zoo, den Betrieb nachhaltig sichern und die Sensibilisierung für den Natur- und Artenschutz fördern.

pd/jos/toggenburg24