Die polnische Zeitschrift «OKO.press» hat kürzlich enthüllt, dass die «Modernisierung» des Schwanens bis 2026 rund 2 Millionen Franken kosten würde. Wobei damit wohl nur die Restauration gemeint ist. Die Betriebsaufnahme des Hotels würde weitere Millionen verschlingen.
Umsetzung «nicht möglich»
Nun aber hat das polnische Kulturministerium gemäss «Oko.press» festgehalten, dass die Mitte 2022 mit dem Stadtrat von Rapperswil-Jona gemachte Absichtserklärung zum Schwanen nicht umgesetzt werde.
Ins selbe Horn blasen das polnische «Pilecki-Institut», die Stiftung «Libertas» und der Verein «Freunde des Polenmuseums» in einer seit vorgestern im Internet publizierten Erklärung. Sie stellen dem Kulturministerium in Warschau die rhetorische Frage, ob es sich aus der «Absichtserklärung» mit Rapperswil-Jona zurückziehen wolle.
Vereinbarung «annuliert»
Und die polnische Stiftung «Libertas» schreibt: «Nun erfahren wir», dass die Absichtserklärung (mit Rapperswil-Jona) «annulliert wurde».
Es ist nun also nicht nur so, dass im Schwanen kein Museum entsteht, sondern, dass die Polen auch ihre Abmachungen mit der Stadt nicht einhalten, also das Hotel Schwanen weder umbauen noch in Betrieb nehmen.
Polenmuseum ausgesperrt
Wie prekär die Situation ist, zeigt, dass der «Verein Freunde des Polenmuseums Rapperswil» seine GV von morgen Samstagabend nicht im Hotel Schwanen durchführen darf, sondern in der «OST» Unterschlupf suchen musste.
Stöckling löschte
Kurzer Blick zurück: Gemäss Stadtratsprotokoll stellte der Stadtpräsident der polnischen Botschafterin Iwona Kozłowska am 1. Juni 2022 in Aussicht, die seit über 110 Jahren bestehnde Hotel- und Restaurantpflicht auf dem Schwanen zu löschen. Der Stadtrat nickte die Unverständlichkeit (wie immer) ab. Drei Wochen später löschte Stöckling das Stadtrecht am Schwanen auf dem Grundbuchamt in Jona.
Vereinbarung nichts wert
Nachdem Linth24 die Tat aufgedeckt hatte, schrieb der Stadtrat, er habe statt des Grundbucheintrags mit den Polen eine Vereinbarung abgeschlossen. Dies um die Zukunft des Schwanens als Hotel und Restaurant «zu sichern».
Nun zeigt sich, was diese « Vereinbarung» wert ist: NICHTS - was auch der Stadtrat hätte wissen müssen.
Einmal mehr: Heimlich
Gesichert ist auch: Ohne die Löschung der auf dem Schwanen lastenden Dienstbarkeit hätten die Polen das Hotel gemäss Stadtprotokoll vom 7. Juni 2022 nicht gekauft. Es hätte an eine Hotel- oder Restaurantkette verkauft werden müssen und würde nicht, wie jetzt, vor sich hingammeln.
Und einmal mehr: Ohne Linth24 wäre nichts davon ans Tageslicht gekommen.