Seit 1990 hat sich der Verkehr auf den Nationalstrassen mehr als verdoppelt – kein Wunder, stieg doch die Wohnbevölkerung seit damals von rund sechs auf heute neun Millionen. Die Autobahnkapazität hingegen stagnierte auf dem Niveau der 1980er-Jahre.
Das oft gehörte Argument der Gegner, mehr Strassen zögen mehr Verkehr an, ist, ich will jetzt nicht sagen «gelogen», aber zumindest unwahr – mehr Menschen ziehen mehr Verkehr an, und wenn es politisch gewollt ist, dass die Schweiz immer «voller» wird, muss die Verkehrsinfrastruktur nachziehen.
Bundesrat und Parlament haben für einmal die Zeichen der Zeit erkannt und mit dem Ausbauschritt 2023 eine Lösung präsentiert, die diese Engpässe gezielt angeht.
Sechs konkrete Projekte, darunter der Ausbau der A1 bei St.Gallen mit der dritten Röhre des Rosenbergtunnels, sollen für Entlastung sorgen. Dadurch wird der Verkehr gebündelt, was wiederum Wohnquartiere und Dorfstrassen entlastet.
Finanziert wird der Ausbau durch den zweckgebundenen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds; somit werden keine zusätzlichen Kosten für die Steuerzahler verursacht. Zudem bleibt das bewährte Bewilligungsverfahren bestehen, sodass betroffene Gemeinden, Personen und Verbände ihre Anliegen weiterhin einbringen können.
Man kann sich leicht vorstellen, dass ein gut ausgebautes Verkehrsnetz nicht nur das Transportwesen, sondern auch die Wirtschaft als Ganzes entlastet; die Staukosten betragen schon heute gut drei Milliarden Franken pro Jahr, die wir alle mitbezahlen.
Ein Nein zum Ausbauschritt würde die Verkehrsprobleme auf den Nationalstrassen nicht lösen.
Stattdessen würden Staus weiter zunehmen und der unerwünschte Ausweichverkehr durch Wohngebiete weiter ansteigen. Dies würde nicht nur die Mobilität beeinträchtigen, sondern auch die Sicherheit und Lebensqualität vieler Menschen gefährden.
Deshalb ist ein «Ja» zur Vorlage am 24. November der einzig sinnvolle Weg, um unser Strassennetz den aktuellen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. Wir sollten nicht warten, bis die Probleme noch grösser werden, sondern jetzt handeln.
Apropos handeln: Egal, wie Sie zur STEP-Abstimmung stehen – bitte gehen Sie abstimmen. Wir haben in der Schweiz das Privileg, zu allem Wichtigen (und auch weniger Wichtigem) unsere Meinung kundzutun. Dieses sollten wir nutzen – wir haben es selbst in der Hand, unsere Zukunft so zu gestalten, wie es uns gefällt.