Gemordet wird in «Wolfsgeheul» nicht nur im Appenzeller Hexentöbeli und in der Kirche St.Magdalena, sondern auch in der Stadt St.Gallen. Am 26. November 2024 feiert er Vernissage im Kunstmuseum.
Im neusten Roman «Wolfsgeheul» weitet Théo Buff den Wirkungskreis seines kriminalistischen Originals aus. Kommissar Häfeli ist in Appenzell in der Reha und lernt dort sein Appenzeller Pendant, Sepp Räss, alias Räässer Sepp, kennen. Sie helfen sich kriminalistisch gegenseitig aus der Patsche und lösen unübersichtliche Fälle in St.Gallen und im Appenzellerland. Dabei geht es um eine Leiche, die im Hexentöbeli neben einem Wolfskadaver gefunden wird, einen Toten im Beichtstuhl einer Kirche und um die Prophezeiung, dass ein Anschlag auf eine junge Frau im Kunstmuseum St.Gallen geplant ist.
Auch im vierten Krimi von Théo Buff wimmelt es von stimmungsvollen Nebenschauplätzen, Anekdoten, Anspielungen und Wortspielen. Neu kommt mit dem Räässen Sepp der Appenzeller Dialekt zum Zug. Die Idee zu «Wolfsgeheul» sei ihm bereits im November 2021 an der Vernissage des dritten Bandes seiner Stadtsanktgaller Krimi-Trilogie gekommen, erzählt Théo Buff. Der Anlass fand damals im Kirchhoferhaus statt, das zum Kunstmuseum St.Gallen gehört. Das grosse Finale von «Wolfsgeheul» spielt jetzt in der imposanten Kulisse dieses Museums.
Schreiben als persönliche Bereicherung
Mit ein Grund, dass es den vierten Krimi gibt, ist, dass Théo Buff die Lust am Schreiben nicht ausgegangen ist. Im Gegenteil. Er habe sein Leben lang geschrieben, sagt der Autor. Das habe er immer als bereichernd empfunden. Er habe so «Land und Leute» erst richtig kennen- und auch verstehen gelernt. An diesem Interesse, Menschen zu beobachten und daraus Geschichten zu erfinden, habe sich nichts geändert, sagt Théo Buff. Autobiografische Zusammenhänge in seinem vierten Roman lässt der Autor augenzwinkernd offen.
Dass es in «Wolfsgeheul» über die Stadtgrenzen St.Gallens hinaus geht, war für den Autor klar: «Die Stadt habe ich mit den ersten drei Geschichten abgegrast. Da war es logisch, das Handlungsfeld geografisch auszuweiten.»
Und dass Kommissar Bert Häfeli dabei in den Appenzeller Hügeln und nicht etwa am Bodensee landet, ist jedem klar, der Théo Buff etwas besser kennt: «Wenn es mich von St.Gallen wegzieht, gehe ich in die Berge. Oder besuche andere Städte. Ich liebe Alpweiden, Kühe, Geissen...» Dazu kommt: Buff ist zwar im Osten St.Gallens aufgewachsen, hat aber über die Eltern Appenzeller Wurzeln.
Bücher und Romane aus der Stadt St.Gallen
27 Jahre lang hat der promovierte Historiker Théo Buff für die St.Galler Bauverwaltung gearbeitet. Dabei hat er viel geschrieben – Briefe, Stadtratsbeschlüsse oder mit Herzblut im «Stadtspiegel», der Personalzeitung der Stadtverwaltung. Aufgewachsen in St.Gallen, ist Buff ein profunder Kenner der lokalen Verhältnisse. So hat er – teils zusammen mit anderen – auch historische Bücher über die Gallusstadt entwickelt und geschrieben. Dazu zählen sein erstes Standardwerk über Weiher, die Geschichte des Biers oder eine Geschichte der St.Galler Parks und Grünflächen von 1872 bis 2015.
Ein Bestseller und eigentliches Kultbuch wurde mit drei Auflagen und rund 1500 Exemplaren der Band «St.Gallen, wie es nie gebaut wurde». Darin stellt Théo Buff Hirngespinste, Visionen und Pläne vor, die das Gesicht der Stadt prägen würden, wären sie denn realisiert worden. Nach diesen Werken ist Buff mit seiner Pensionierung 2017 unter die Krimiautoren gegangen. Er hat sich damit einen alten Traum erfüllt: Er wollte keine historischen Schmöker oder «politisches Wischiwaschi» mehr schreiben, sondern eine Krimi-Trilogie. Sie spielt in der Gallusstadt und ist von 2019 bis 2021 erschienen.