Sie ist eine feste Tradition in der St.Galler Museumslandschaft: die Winterausstellung im Kulturmuseum am Stadtpark. Die Ausgabe 2024 nimmt Besucher mit in tiefverschneite Landschaften und lädt zum Staunen ein.
Prächtige Löwen oder kunstvoll geschnitzte Schwäne glitten über die verschneiten Hügel und vereisten Seen, begleitet vom hellen Ton der Schellengeläute der Pferde, welche diese fantasievollen Gefährte zogen. Figurenschlitten in intensiven Farben und mit Gold verziert gehörten zum Lebensgefühl der Barockzeit und waren Statussymbole der ökonomisch besser gestellten Gesellschaftsschichten.
Prunkvoll aber auch gesellig
Die Sonderausstellung widmet sich der Schlittentradition ab der Barockzeit und beleuchtet die ursprünglich an den Königs- und Fürstenhöfen gepflegten Sitte, an Winterabenden im Konvoi Schlittenfahrten in die nahe Umgebung zu veranstalten. Die auch in der Ostschweiz gelebte Schlittenkultur mit barocken vollplastischen Figuren wandelte sich im Lauf der Zeit zu anderen Schlittenformen.
Aus der Sammlung des Kulturmuseums sind neben den barocken Prachtexemplaren auch Rokokoschlitten und Bilderschlitten aus der Hochblüte der sogenannten Bauernmalerei um 1800 enthalten. Sie zeigen, dass nicht nur in der städtischen Oberschicht, sondern auch im Sarganserland, Rheintal oder Appenzellerland gesellige Schlittenfahrten unternommen wurden.