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Kultur
13.11.2024

Luxusschlitten im Kulturmuseum

Ein Gemälde von einer Schlittenfahrt im Winter (Ausschnitt)
Ein Gemälde von einer Schlittenfahrt im Winter (Ausschnitt) Bild: Kulturmuseum St.Gallen
Die traditionelle Winterausstellung des Kulturmuseum St.Gallen lädt 2024 ein zu einer Reise in die Barockzeit und lässt eintauchen in die barocke Schlittenkultur.

Sie ist eine feste Tradition in der St.Galler Museumslandschaft: die Winterausstellung im Kulturmuseum am Stadtpark. Die Ausgabe 2024 nimmt Besucher mit in tiefverschneite Landschaften und lädt zum Staunen ein. 

Prächtige Löwen oder kunstvoll geschnitzte Schwäne glitten über die verschneiten Hügel und vereisten Seen, begleitet vom hellen Ton der Schellengeläute der Pferde, welche diese fantasievollen Gefährte zogen. Figurenschlitten in intensiven Farben und mit Gold verziert gehörten zum Lebensgefühl der Barockzeit und waren Statussymbole der ökonomisch besser gestellten Gesellschaftsschichten.

Prunkvoll aber auch gesellig

Die Sonderausstellung widmet sich der Schlittentradition ab der Barockzeit und beleuchtet die ursprünglich an den Königs- und Fürstenhöfen gepflegten Sitte, an Winterabenden im Konvoi Schlittenfahrten in die nahe Umgebung zu veranstalten. Die auch in der Ostschweiz gelebte Schlittenkultur mit barocken vollplastischen Figuren wandelte sich im Lauf der Zeit zu anderen Schlittenformen.

Aus der Sammlung des Kulturmuseums sind neben den barocken Prachtexemplaren auch Rokokoschlitten und Bilderschlitten aus der Hochblüte der sogenannten Bauernmalerei um 1800 enthalten. Sie zeigen, dass nicht nur in der städtischen Oberschicht, sondern auch im Sarganserland, Rheintal oder Appenzellerland gesellige Schlittenfahrten unternommen wurden.

  • Ein Löwenschlitten Bild: Kulturmuseum St.Gallen
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  • Ein Rennschlitten aus dem Appenzellerland Bild: Kulturmuseum St.Gallen
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Mythos, Tradition, Zähneputzen und Tanz

Die Winterausstellung wird durch ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm begleitet, welches die Schlittenkultur aus historischer, restauratorischer und zeitgenössischer Sicht reflektiert.

So wird z.B. Erwin Dreier, einer der letzten Schlittenbauer der Schweiz, Einblick in den Mythos des Davoserschlittens geben, der Kulturhistoriker und Archäologe Dr. Andreas Furger die Schweizer Schlittentradition einordnen oder die Restauratorinnen Sibylle Frei und Julie Vuignier erzählen, wie man einer jahrhundertealten Löwenskulptur richtig die Zähne putzt.

Als heimliches Highlight erwartet die Besucher eine barocke Ballnacht mit historischen Tänzen. Denn zu jeder richtigen Schlittenfahrt gehörte der gesellige Ausklang dazu.

Info

Vernissage am 22. November 2024, 18:30 Uhr. Barockmusik mit Annina Stahlberger und Anja Kaufmann.
Ausstellung ab 23. November 2024.

Begleitprogramm

Das vollständige Begleitprogramm gibt es hier.

pd/jos/toggenburg24