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Bütschwil-Ganterschwil
15.11.2024
15.11.2024 14:07 Uhr

Wie Kultur die Psyche prägt

200 Personen folgten der Einladung zur Fachtagung der Klinik Sonnenhof.
200 Personen folgten der Einladung zur Fachtagung der Klinik Sonnenhof. Bild: Matthias Brülisauer
Das Kinder- und Jugendpsychiatrische Zentrum Klinik Sonnenhof lud am Donnerstag, 14. November, zu seiner jährlichen Fachtagung. Sie stand unter dem Titel «Von Vielfalt zu Einheit».

Und sie beschäftigte sich mit den kulturellen Einflüssen und deren Auswirkungen auf Identität und psychische Gesundheit. 

Hochkarätige Referenten nahmen während des ganzen Tages Herausforderungen, Perspektiven und innovative Behandlungswege unter die Lupe. Ender Seba, Chefarzt und CEO der Klinik Sonnenhof in Ganterschwil, begrüsste 200 Personen zur Fachtagung in der Olmahalle. Als Ziel erklärte er, die Bedeutung kultureller Unterschiede in der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen hervorzuheben und innovative Ansätze zu fördern. 

Ender Seba, Chefarzt und CEO der Klinik Sonnenhof, flankiert von den Referenten Bernhard Küchenhoff (links) und Lutz Jäncke. Bild: Matthias Brülisauer

Beeinflussung der Gesellschaftsstruktur

Anschliessend referierte Soziologin und Medizinethnologin Amina Trevisan über Depression im Kontext von Migration. Sie ging der Frage nach, wie gesellschaftliche Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen. Fana Asefaw nahm den Faden mit ihren Ausführungen auf. Sie ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie, Transkulturelle Therapie und Traumatherapie in Zürich. Asefaw klärte, wie man den grossen psychischen Stressfaktoren von Geflüchteten gerecht werden kann.

Fana Asefaw, Klinikleiter Ender Seba, Amina Trevisan und Bernhard Küchenhoff (von links) gaben am Rednerpult ihr Wissen weiter. Bild: Matthias Brülisauer

Digitale Zeitalter – Herausforderung

Hirnforscher und Neuropsychologe Lutz Jäncke fokussierte sich in seinem Referat auf die Herausforderungen, die das digitale Zeitalter an das Gehirn von Kindern und Jugendlichen stellt. Die verdichtete Erkenntnis: Digitale Verführungen hinterlassen Spuren im Gehirn, die Aufmerksamkeit und Selbstdisziplin abträglich sind. Bernhard Küchenhoff rundete mit seinem Referat den Abschluss der Fachtagung ab. Der Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie in Zürich betrachtete Psychotherapie und Psychiatrie ganzheitlich. Laut Küchenhoff sind sie immer kultursensible Therapien, welche die ganze Lebensspanne umfassen.

Zwischen den Referaten gab es Zeit für Austausch und Poetry-Slammerin Martina Hügi sorgte für Auflockerung. 

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Matthias Brülisauer