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Kommentar
Wirtschaft
19.11.2024

Antworten zum Abbau von Arbeitsplätzen gefordert

Wusste der Kanton etwas? (Symbolbild)
Wusste der Kanton etwas? (Symbolbild) Bild: pixabay
Die SP Kanton St.Gallen fordert, den Industriestandort zu stärken und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Sie möchte gerne wissen, ob die Regierung im Vorfeld über die Werkschliessung informiert wurde.

Die Schweizer Industrie befindet sich zurzeit in einer schwierigen Situation. Auch der Kanton St.Gallen verliert infolge Schliessungen hunderte Arbeitsplätze. Die Firma Schoeller Textilien AG, ein traditionsreiches St.Galler Unternehmen, muss das Werk in Sevelen per Ende 2025 schliessen. Dadurch verlieren 170 Mitarbeitende ihre Stelle. Die Mubea AG stellte bereits per Ende Oktober 2024 ihren Betrieb in Oberriet ein: 31 Mitarbeitende haben ihren Job verloren. In unmittelbarer Nachbarschaft des Kantons St.Gallen sieht es ähnlich aus. Mit der definitiven Schliessung der AG Cilander in Herisau per Ende August 2024, endet in der Ostschweiz nicht nur ein Kapitel der Schweizer Textilgeschichte, auch rund 140 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle. 
Die aktuelle Krise in Deutschland wirkt sich besonders auf die Zulieferbetriebe aus. Gerade das Rheintal als Industriestandort ist davon betroffen. Aufträge fallen aus, die Konkurrenzfähigkeit sinkt. Die Unsicherheit bei vielen Arbeitnehmer:innen in der Industrie im ganzen Kanton ist aufgrund solcher und ähnlicher Meldungen gross. 

Kanton soll Fragen beantworten

Die SP Kanton St.Gallen fordert, den Industriestandort zu stärken und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern wollen SP-Kantonsrätin Katrin Schulthess und SP-Kantonsrat Florian Kobler wissen, wie die Regierung die jüngsten Entlassungen im Kanton einschätzt, ob sie im Vorfeld über die Werkschliessung der Firma Schoeller informiert worden war und ob es aus Sicht der Regierung eine Möglichkeit gegeben hätte, die Schliessung zu verhindern. Weiter ist die Regierung aufgefordert, aufzuzeigen wie viele Menschen im Kanton im Industriesektor tätig sind sowie die fortschreitende Deindustrialisierung und die damit einhergehende Gefahr von weiteren Entlassungen zu beurteilen. 

Die beiden SP-Kantonsrät:innen weisen in ihrer Einfachen Anfrage an die Regierung darauf hin, dass Industriebetriebe in andern Ländern von Subventionen in Investitionen und Energie profitieren können. Hier sind insbesondere die Förderung und Unterstützung nachhaltiger Praktiken und umweltfreundliche Industrie gemeint. Sie möchten von der Regierung wissen, wie sie solche und ähnliche Massnahmen beurteilt, um den Kanton St.Gallen langfristig als Industriestandort zu stärken und die Arbeitsplätze zu erhalten.

SP Kanton St. Gallen / Toggenburg24