Einst als Brauch der Zünfte und höfischen Kreise etabliert, wurde er ab dem 19. Jahrhundert zum Symbol für heimelige Weihnachtsfeste – nicht nur in der Stadt.
Aus neuerer Zeit stammt jener Brauch, ohne den man sich heutzutage Weihnachten kaum denken kann: ein Tännchen, geschmückt und mit Kerzen geziert, in der Wohnstube aufzustellen.
Hierher passt jene herrliche Anekdote, die Hermann Bauer in s'isch all daa erzählt: «Immer wieder, sooft ich daran denke, was mir ein guter Bekannter von ihrer Familienweihnacht zu Hause erzählte, muss ich leise schmölelen. Denn es ist so herzig, so herrlich sang-gallisch, so typisch: Sie hätten jeweils, berichtete er, jedes Jahr am Heiligen Abend eine ältliche Tante zu Besuch gehabt, und immer wieder habe es sich gleich zugetragen. Man sei im Nebenzimmer der Dinge, die da kommen sollten, harrend zusammengesessen, dann sei endlich die Stubentür aufgegangen und der strahlende Christbaum sichtbar geworden. Und es sprach die Tante (die nach einem einstigen Warenhausslogan alle Firmen kannte): «Da isch aber wider en schöne Bomm – wa hend er müese geh deför?»»