«Musik hat für mich seit jeher eine essenzielle Bedeutung. Bereits als Kleinkind bekam ich von meiner Mutter Frank Zappa, David Bowie und Lou Reed eingeimpft. Aber auch Angelo Branduardi und Edoardo Bennato liefen regelmässig auf dem Plattenspieler», erzählt der 45-jährige Ronny Bien aka Mr.Mojo im Gespräch mit dem «Bock». Hingegen habe ihn der ganz alte Old-School-Jazz, den sein Vater hörte, nur im Unterbewusstsein beeinflusst. «Er erwischte mich regelmässig beim Herumdudeln auf seinem Saxofon.»
Die Lehrjahre des Mr.Mojo
In einer Band spielen zu können, sei ein Kindheitstraum gewesen. Die Inspiration dazu habe er durch sein Jugendidol Rod Stewart erhalten. Seine Authentizität in der Öffentlichkeit sowie sein Talent, sämtlichen Songs eine persönliche Duftnote zu verpassen, hätten ihn motiviert. «Nun, ich bin wahrscheinlich weder eine Ulknudel noch klinge ich wie er. Dafür habe ich seine Intonation und die Art, wie Stewart die Songs ausschmückt, adaptiert», so Mr.Mojo.
Nach dem Erlernen der Gitarre ergaben sich immer mehr Gelegenheiten für Auftritte. Auch der «Lehrgang» bei den Beni Singers zeigte erste Früchte. Seine eigenen Songs nahm der Chorleiter Beni Pletscher zwar nicht ins Repertoire auf, liess Ronny Bien dafür als Leadsänger Songs wie «Oh Happy Day» zum Besten geben. «Belohnt wurde ich mit dem Einsingen des Schunkelsongs ‹Anyhow›. Oh, wie hatte ich dieses Stück geliebt», lacht er ironisch.
Wegweisende Begegnungen
1996 kreuzten sich die Wege des noch jungen Schaffhauser Musikers und Les Getrex, dem ehemaligen Gitarristen von Fats Domino und Louis Armstrong. Eine weitere prägende Begegnung sei jene mit Long John Baldry, einem der Väter der britischen Bluesbewegung, gewesen. «Baldry ermutigte mich, den Fokus auf die Musik zu richten», erinnert sich Mr.Mojo gerne an die «Initialzündung» zurück. «Eigentlich interviewte ich ihn nur für eine Tageszeitung. Am Ende sangen wir zusammen ‹Got My Mojo Working›. Was für ein Erlebnis.»
«The Nee», was sinngemäss «das erstgeborene Mädchen» heisst, war die erste Band, in welcher Mr.Mojo mitwirkte. «Dennoch würde ich nicht behaupten, dass da bereits mein Kindheitstraum in Erfüllung ging. Das war erst mit ‹Mojo Infection›.» Bei «The Nee» mussten die wilden Jungen erst ihre Sporen abverdienen. Doch während der dreieinhalb Jahre ihres Bestehens lag der Fokus der Bandmitglieder vorrangig auf der Ausbildung. Bereits am 22. Dezember 2000 endete deshalb mit dem Konzert im damaligen Dolder2 in Feuerthalen dieses Projekt.