Trainer Enrico Maassen sprach an der Medienkonferenz nach dem Spiel von einem «gebrauchten Abend»: Viel lief nicht für den FC St.Gallen an diesem 1. Adventssonntag im Berner Wankdorf. Das Heimteam hatte während der ersten Hälfte deutlich mehr vom Spiel.
In Halbzeit eins habe die Mannschaft zu wenig gemacht, um etwas mitzunehmen, musste auch Maassen zugeben.
Nicht nur schienen die Young Boys immer einen Schritt voraus zu sein, auch die Gegentore fielen eher unglücklich: Beim ersten Gegentreffer kam Albert Vallci Torhüter Lawrence Ati Zigi in die Quere, sodass Males den auf den Boden fallenden Ball abstauben konnte.
Nur drei Minuten später reagierte Ex-Espe Itten nach einem Pfostenschuss von Virginius am schnellsten und traf aus kurzer Distanz.
Dabei hätte es auch ganz anders laufen können, wenn Felix Mambimbi unmittelbar vor dem 1:0 für die Young Boys den Ball im Tor der Berner versenkt hätte.
Doch der Stürmer des FC St.Gallen wurde noch im letzten Moment vom Ball getrennt und lag angeschlagen auf dem Kunstrasen, als Males Gelb-Schwarz in Führung brachte.
Es war die einzige richtige Torchance des FC St.Gallen vor der Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Enrico Maassen mit Noah Yannick und Bastien Toma frische Kräfte ins Spiel. Die Mannschaft trat nun mit mehr Schwung auf, was sich nur acht Minuten nach Wiederanpfiff auszahlte: Moustapha Cisse stocherte den Ball nach wunderschöner Vorarbeit von Christian Witzig und Corsin Konietzke über die Linie.
Mit dem Anschlusstreffer schien das Momentum auf die Seite des FC St.Gallen zu wechseln – so dachte man zumindest. Zumal Torhüter Lawrence Ati Zigi gegen Monteiro (57.) und Lakomy (60.) stark parierte und die Ostschweizer weiter im Spiel hielt.
In der 62. Minute stieg Noah Yannick hart gegen Males ein. Schiedsrichter Luca Cibelli zückte sofort Gelb, doch VAR Nico Gianforte forderte eine Überprüfung der Szene.
Der Schiedsrichter entschied nach Ansicht der Bilder, die Gelbe Karte zurückzunehmen und den Aussenverteidiger des FC St.Gallen keine 20 Minuten nach seiner Einwechslung mit Rot vom Platz zu stellen.
Trotz der Unterzahl hielt der FC St.Gallen die Partie in der letzten halben Stunde offen und durfte bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit noch auf einen Punktgewinn hoffen.
Die beste Chance hatte Cisse in der 75. Minute nach einem Traumpass von Witzig, doch YB-Torhüter von Ballmoos parierte stark. Erst Ganvoula machte Sekunden vor Spielende mit dem 3:1 den Sack endgültig zu.