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St. Gallen
03.12.2024

Demokratie lernen und Gesellschaft gestalten

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: zVg
Vom 25. bis zum 29. November 2024 fand in Trogen die zweite Jugendkonferenz SGAIAR der Pädagogischen Hochschule St.Gallen und des Kinderdorfs Pestalozzi statt.

63 Jugendliche aus Schulen von St.Gallen, Wil und Altstätten erlebten eine intensive Woche voller Diskussionen, Begegnungen und der Suche nach Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Die Resultate können sich sehen lassen.

In verschiedenen Formaten wie Workshops, Kommissionssitzungen und einer Plenarversammlung sowie in ihrer Freizeit setzten sich die Schüler aus St.Gallen (Meitleflade), Altstätten (Wiesental) und Wil (Sonnenhof) mit zentralen Themen wie Demokratie, Kinderrechten, Bildung und der Rolle der Medien auseinander.

Dabei lernten sie, demokratische Prozesse zu verstehen, eine fundierte Meinung zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten.

«Die Jugendkonferenz hat erneut bewiesen, dass Demokratiebildung hervorragend funktioniert, wenn Jugendliche die Möglichkeit erhalten, mit viel Engagement und Kreativität Verantwortung für sich und andere zu übernehmen», betont Nicolai Kozakiewicz, Dozent und Mitarbeiter an der Fachstelle Demokratiebildung und Menschenrechte der Pädagogischen Hochschule St.Gallen und Mitinitiator des Projekts. 

Julian Friedrich, Projektleiter der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, ergänzt: «Wir wollen den Jugendlichen bewusst machen, dass sie bereits jetzt Möglichkeiten zur Mitgestaltung von gesellschaftlichen Entscheidungen haben – und diese auch in Zukunft nutzen können.»

Kooperationsprojekt der PHSG und der SKP

Beide Institutionen arbeiten seit Jahren eng zusammen, um eine Woche zu gestalten, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zur aktiven Partizipation motiviert.

Das Format hebt sich von herkömmlichen Jugendparlamenten ab: Neben der thematischen Arbeit bietet das Kinderdorf mit seinen interkulturellen Ansätzen und der grosszügigen Infrastruktur mit Wohnhäusern und Freizeitangeboten einen einzigartigen Rahmen, der über die Konferenz hinaus Solidarität und Zusammenhalt fördert.

Mit Unterstützung der Beisheim-Stiftung sowie weiterer Förderer soll die Jugendkonferenz mittelfristig ein fester Bestandteil des Bildungsangebots in der Ostschweiz werden.

Hoher Grad an Partizipation gefordert

In Kommissionsgruppen identifizierten die Schüler in klassendurchmischten Workshops eigenständig Problemlagen, gewichteten deren Dringlichkeit und entwickelten eigene Lösungsansätze in Form von Gesetzesvorschlägen.

Die Kommission Bildung forderte eine kürzere Schulzeit und maximal zwei Prüfungen pro Woche, um Stress zu reduzieren. Die Kommission Kinderrechte thematisierte Massnahmen zur Verringerung der Diskriminierung an Schulen sowie gegen psychische häusliche Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Die Arbeit der beiden Kommissionen wurde begleitet durch Jugendliche der Mediengruppe, die in einer Nachrichtensendung und mit Schlagzeilen über die Kommissionsarbeit berichteten.

Alle vier Vorlagen wurden deutlich angenommen.

Der Erfolg der angenommenen Gesetzesvorlagen inspirierte die Jugendlichen, zum Abschluss der Projektwoche konkrete Aktionen und Projekte zu entwickeln, die sie in ihrer Schule, Schulgemeinde oder im Quartier umsetzen wollen.

Diese sollen bis Ende Februar realisiert werden und zielen darauf ab, soziales Engagement zu fördern und die Perspektive der Jugendlichen in ihre Gemeinde einzubringen.

pd/stz. / Toggenburg24