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St. Gallen
05.12.2024

Schlechte Klimabilanz beschäftigt Kantonsräte

Die OST – Ostschweizer Fachhochschule landete bei allen Schweizer Fachhochschulen auf dem letzten Platz.
Die OST – Ostschweizer Fachhochschule landete bei allen Schweizer Fachhochschulen auf dem letzten Platz. Bild: pd
In einem Nachhaltigkeits-Rating von Schweizer Hochschulen des WWF haben die St.Galler Hochschulen nicht allzu gut abgeschlossen. 16 Kantonsräte wenden sich nun in einer Interpellation an die Regierung.

Der WWF Schweiz hat 2024 erneut ein Nachhaltigkeits-Rating der Schweizer Hochschulen veröffentlicht. Dabei wurden nahezu alle anerkannten Universitäten, Fachhochschulen sowie die grössten Pädagogischen Hochschulen des Landes analysiert. Das Rating basiert auf elf Kriterien in den Bereichen Strategie, Prozesse, Organisation, Output und Stakeholder und soll als Standortbestimmung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit dienen.

Schlechte Resultate für St.Galler Hochschulen

«Trotz Fortschritten in einigen Teilbereichen ist das Potenzial zur nachhaltigen Entwicklung bei weitem nicht ausgeschöpft», meint Grünen-Kantonsrätin Tanja Zschokke. Besonders ins Auge gestochen sind ihr die Resultate der St.Galler Hochschulen.

Während sich die Universität St.Gallen (HSG) im oberen Mittelfeld positionieren konnte, schnitten die Pädagogische Hochschule (PHSG) und die Ostschweizer Fachhochschule (OST) unterdurchschnittlich ab. Die OST belegt dabei sogar den letzten Platz unter allen Fachhochschulen.

Rote Laterne für OST für Zschokke überraschend

Dieses Ergebnis überrascht Zschokke, denn: «Die OST befasst sich seit vielen Jahren mit den klimarelevanten Themen und hat sich mit seinen Instituten an den Standorten Rapperswil und Buchs zu einem einzigartigen Kompetenzzentrum in nachhaltiger Konstruktion, Ökologie, erneuerbaren Energien und Umwelttechnologie entwickelt.»

Der 2021 ins Leben gerufene «Klimacluster» soll zudem den Wissenstransfer zwischen Forschung, Lehre, Industrie, Politik und Verwaltung fördern. Den Grund dafür, dass die OST trotz dieses Engagements im Rating nicht überzeugen konnte, sieht Zschokke daher nicht bei den «vielen engagierten Mitarbeitern in Forschung und Lehre». 

Gemeinsam mit 15 Mitunterzeichnern wendet sie sich in einer Interpellation an die Regierung:

  1. «Weshalb erzielen die Hochschulen aus dem Kanton St.Gallen im schweizweiten Vergleich eher unterdurchschnittliche Ergebnisse? Gibt es dafür eine Erklärung?
  2. Nimmt das Rektorat der OST die Verantwortung für die klimarelevanten Themen zu wenig wahr?
  3. Die OST hat einen Nachhaltigkeitsbeauftragten. Verfügt diese Stelle in Anbetracht der Grösse der Schule und der Komplexität der Themen über genügend Ressourcen?
  4. Was gedenkt die Regierung konkret zu unternehmen, um die Performance der Hochschu-len bezüglich Nachhaltigkeit zu verbessern?»
jos / toggenburg24