Die St.Galler Spitalverbunde stehen seit längerem unter erheblichem Druck. Wiederholte Führungswechsel und personelle Abgänge – zuletzt die überraschende Freistellung von CEO Stefan Lichtensteiger – werfen erhebliche Fragen zur Rolle und Verantwortung des Verwaltungsrats auf. In einem offenen Brief kritisieren ehemalige Chefärztinnen und Chefärzte des Kantonsspitals St.Gallen (KSSG) den Verwaltungsrat deutlich. Sie werfen dem Verwaltungsrat strategische Fehlentscheidungen, eine unzureichende Kommunikation und die mangelnde Einbindung des Personals vor, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft.
Verwaltungsaufwand belastend
Der Verwaltungsrat hat in den vergangenen Jahren wiederholt Personalentscheide getroffen, die das Vertrauen in die Führung geschwächt und zu zusätzlicher Instabilität geführt haben. Die an- gestrebten sowie absolut notwendigen Synergieeffekte der Fusion der Spitalverbunde haben bis- lang nicht die erhofften Ergebnisse gezeitigt und der Verwaltungsaufwand wird weiterhin als belastend empfunden.
Wir haben folgende Fragen
Vor diesem Hintergrund bitten wir die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie beurteilt die Regierung die aktuelle Lage und die Rolle des Verwaltungsrats im Kontext der aktuellen Führungs- und Kommunikationskrisen? Sieht sie strukturelle oder personelle Defizite?
- Welche Konsequenzen zieht die Regierung aus den wiederholten Führungswechseln und der Kritik am Verwaltungsrat? Ist sie bereit, eine externe Überprüfung der Tätigkeit des Verwaltungsrats zu initiieren?
- Welche Massnahmen sind geplant, um sicherzustellen, dass die strategischen Ziele der Fusion der Spitalverbunde langfristig erreicht werden und das Vertrauen in die Führung wieder- hergestellt wird?