Gestern tagte der neue Stadtrat – mit Barbara Dillier als neue Stadtpräsidentin und Joe Kunz als neuen Stadtrat, sowie mit Luca Eberle, Christian Leutenegger und Ueli Dobler als bisherige.
Dillier, Eberle, Kunz
Heute Mittag gab der Stadtrat an einer Medienkonferenz bekannt, wer künftig welches Ressort führt: Barbara Dillier leitet entsprechend ihrem Wahlsieg das Präsidial- und Finanzressort. Schul- und Bildungschef bleibt, wie erwartet, Luca Eberle. Neu-Stadtrat Joe Kunz führt das Ressort Gesellschaft und Christian Leutenegger Sicherheit und Umwelt.
Es gibt somit beim Ressort Bau und Liegenschaften eine Rochade. Es wird nicht mehr von Christian Leutenegger sondern neu von Ueli Dobler geführt. Und das, obwohl Leutenegger in allen Medien bekannt gab, er wolle Bauchef bleiben. Damit sei «Kontinuität» garantiert.
Leutenegger angezählt
Genau das aber wollten die anderen Stadträte offenbar nicht und taten das letzte Woche in der Linth-Zeitung auch Kund. Präsidentin Barbara Dillier sagte, «eine Neukonstituierung» im Stadtrat biete Chancen, die man «packen müsse». Damit meinte sie zweifellos ein Wechsel im Ressort Bau. Genauso Joe Kunz, der ausführte, er sei für «Bewegung» im Rat, auch ihn würde das Bauressort interessieren.
Ins selbe Horn blies – indirekt – auch Luca Eberle. Er sagte, zur Führung eines Ressorts brauche es keine Fachperson. Noch deutlicher wurde Ueli Dobler. Er beklagte die vielen Personalwechsel im Bauamt und dass das Gewerbe unter langen Bauverfahren leide. Auch sei nach dem Nein zur Badi Lido der Masterplan Lido «infrage gestellt».
Doblers Arbeit
Leutenegger tat in dieser Stimmungslage somit gut daran, ins Ressort Sicherheit zu wechseln und damit dem Stadtrat einen Neustart zu ermöglichen.
Umgekehrt warten auf den neuen Bauchef Ueli Dobler happige Aufgaben. Er muss das Bauamt auf Vordermann bringen und die Probleme rund ums Lido lösen. Aber auch verkehrstechnisch sind die Anforderungen hoch. Die zwei geplanten Tunnelvarianten, an denen gewerkelt wird, dürften trotz einem ersten Volks-Ja im heutigen Anti-Verkehrs-Klima kaum je gebaut werden. Und damit sind innerstädtisch neue Verkehrs- und ÖV-Lösungen gefragt – und nicht nur banale Teerpisten, wie sie bei der Sanierung der Alten Jonastrasse vorgesehen ist. Eine Herkulesaufgabe wird auch die laufende Ortsplanungsrevision sein. Ueli Dobler wird die Arbeit kaum ausgehen.
Ein guter Anfang
Der Stadtrat hat mit dieser Ressortverteilung die Voraussetzung für den von den Bürgern in den Stadtratswahlen gewünschten Neustart geschafft. Ein guter Anfang, der Hoffnung macht.