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10.12.2024

Neuanfang im Stadtrat, Dobler wird Bauchef

Der neue Stadtrat (v.l.): Joe Kunz, Luca Eberle, Barbara Dillier, Ueli Dobler, Christian Leutenegger
Der neue Stadtrat (v.l.): Joe Kunz, Luca Eberle, Barbara Dillier, Ueli Dobler, Christian Leutenegger Bild: Markus Arnitz, Linth24
Der neue Stadtrat unter Präsidentin Barbara Dillier hat mit der Ressortverteilung einen Nagel eingeschlagen: Dobler übernimmt von Leutenegger das Ressort Bau. Von Bruno Hug

Gestern tagte der neue Stadtrat – mit Barbara Dillier als neue Stadtpräsidentin und Joe Kunz als neuen Stadtrat, sowie mit Luca Eberle, Christian Leutenegger und Ueli Dobler als bisherige.

Dillier, Eberle, Kunz

Heute Mittag gab der Stadtrat an einer Medienkonferenz bekannt, wer künftig welches Ressort führt: Barbara Dillier leitet entsprechend ihrem Wahlsieg das Präsidial- und Finanzressort. Schul- und Bildungschef bleibt, wie erwartet, Luca Eberle. Neu-Stadtrat Joe Kunz führt das Ressort Gesellschaft und Christian Leutenegger Sicherheit und Umwelt.

Es gibt somit beim Ressort Bau und Liegenschaften eine Rochade. Es wird nicht mehr von Christian Leutenegger sondern neu von Ueli Dobler geführt. Und das, obwohl Leutenegger in allen Medien bekannt gab, er wolle Bauchef bleiben. Damit sei «Kontinuität» garantiert.

Leutenegger angezählt

Genau das aber wollten die anderen Stadträte offenbar nicht und taten das letzte Woche in der Linth-Zeitung auch Kund. Präsidentin Barbara Dillier sagte, «eine Neukonstituierung» im Stadtrat biete Chancen, die man «packen müsse». Damit meinte sie zweifellos ein Wechsel im Ressort Bau. Genauso Joe Kunz, der ausführte, er sei für «Bewegung» im Rat, auch ihn würde das Bauressort interessieren. 
Ins selbe Horn blies – indirekt – auch Luca Eberle. Er sagte, zur Führung eines Ressorts brauche es keine Fachperson. Noch deutlicher wurde Ueli Dobler. Er beklagte die vielen Personalwechsel im Bauamt und dass das Gewerbe unter langen Bauverfahren leide. Auch sei nach dem Nein zur Badi Lido der Masterplan Lido «infrage gestellt». 

Doblers Arbeit

Leutenegger tat in dieser Stimmungslage somit gut daran, ins Ressort Sicherheit zu wechseln und damit dem Stadtrat einen Neustart zu ermöglichen.

Umgekehrt warten auf den neuen Bauchef Ueli Dobler happige Aufgaben. Er muss das Bauamt auf Vordermann bringen und die Probleme rund ums Lido lösen. Aber auch verkehrstechnisch sind die Anforderungen hoch. Die zwei geplanten Tunnelvarianten, an denen gewerkelt wird, dürften trotz einem ersten Volks-Ja im heutigen Anti-Verkehrs-Klima kaum je gebaut werden. Und damit sind innerstädtisch neue Verkehrs- und ÖV-Lösungen gefragt – und nicht nur banale Teerpisten, wie sie bei der Sanierung der Alten Jonastrasse vorgesehen ist. Eine Herkulesaufgabe wird auch die laufende Ortsplanungsrevision sein. Ueli Dobler wird die Arbeit kaum ausgehen. 

Ein guter Anfang

Der Stadtrat hat mit dieser Ressortverteilung die Voraussetzung für den von den Bürgern in den Stadtratswahlen gewünschten Neustart geschafft. Ein guter Anfang, der Hoffnung macht.

Die fünf Stadtrats-Ressorts

Der Stadtrat von Rapperswil-Jona organisiert sich in folgenden fünf Ressorts mit den Vollzeitstadträten Barbara Dillier, Luca Eberle, Christian Leutenegger, Ueli Dobler und Joe Kunz.

  • Dillier: Präsidiales mit der Stadtkanzlei, Stabsfunktionen, Kernverwaltung und Standortförderung. 
  • Eberle: Bildung und Schule mit Stadtbibliothek, Mütter- und Väterberatung und familienergänzender Kinderbetreuung.
  • Dobler: Bau und Liegenschaften mit Baubewilligungen, Stadtplanung, Infrastruktur.
  • Leutenegger: Sicherheit und Umwelt mit Feuerwehr, Zivilschutz, Polizeidienst, Umwelt, Ver- und Entsorgung. 
  • Kunz: Gesellschaft mit Sozialamt, Alter/Gesundheit, Kultur, Sport und Freizeit, Integration, Kinder- und Jugendarbeit.

Zwei Standorte?

Gemäss dem bisherigen Stadtrat ist zudem vorgesehen, die Stadtverwaltung «mittelfristig» auf zwei Standorte (Stadthaus und Bollwies) zu konzentrieren und «mit wenigen Ausnahmen» auf weitere Standorte zu verzichten. Spitex und die Stiftung RaJoVita sollen die Liegenschaft Bollwies 4 verlassen und ins neue Pflegezentrum Schachen ziehen. (Wie man aber hört, soll im Stadthaus falsch gerechnet worden sein – die Spitex habe im Schachen keinen Platz!)

Bruno Hug