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23.12.2024

Warum ist Weihnachten so wichtig?

An Weihnachten wird primär die Geburt von Jesus gefeiert, doch hinter dem alljährlich wiederkehrenden Fest steckt mehr. (Symbolbild)
An Weihnachten wird primär die Geburt von Jesus gefeiert, doch hinter dem alljährlich wiederkehrenden Fest steckt mehr. (Symbolbild) Bild: M. Oechslin Weihnachtskrippen
Weihnachten bedeutet nicht nur, dass das Jahr sich langsam dem Ende zuneigt, sondern ist auch eine magische Zeit voller Rituale, die den Menschen in der heutigen Zeit immer noch viel Halt geben.
Weihnachtsgeschenke unter dem Christbaum Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung

Sogar der Weihnachtsstress gibt Halt

Weihnachten ist ein besonderes Fest im Jahresverlauf und wird in vielen Ländern mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen gefeiert. Der religiöse Hintergrund ist etwas verschwunden, vielmehr stehen Familie, Nächstenliebe und Tradition im Mittelpunkt. In unruhigen Zeiten, wie wir sie heute erleben, hat Weihnachten noch eine grössere Bedeutung, warum ist das so?

Die Antwort ist einfach; in krisenreichen Zeit geben Traditionen und Rituale mehr als eine Auszeit vom hektischen Alltag. Sie schaffen Sicherheit, Stabilität und somit Zusammenhalt, weil die Menschen zueinander finden und zusammen feiern. 

Kultur braucht Struktur (Prof. Dr. Chlaus-Christian Carbon). In Zeiten grosser Veränderungen, sogar vieles faktisch neu definiert wird, sehnen sich viele Menschen nach bekannten und vertrauten Konstanten. Laut Carbon geben etablierte Feste, klar definierbare, erwartbare Ereignisse und gute Erinnerungen an vergangene Zeiten Halt.

An Weihnachten weiss man, dass das Jahr so oder so zu Ende geht, auch wenn es noch so fordernd und unübersichtlich war. Das Wohlbefinden steigt laut einer Studie aus dem Jahr 2018 schon in der Vorweihnachtszeit. Sogar der Vorweihnachtsstress gibt Halt, weil er vertraut ist. 

Bild: pixabay

Vorhersehbar und wiederkehrend

Weihnachten ist kalkulierbar. Die Nostalgie mit wunderbaren Erinnerungen und Bildern schaffen Sicherheit, und es entsteht automatisch Vorfreude auf etwas Erwartbares, etwas Wiederkehrendes. Auch traditionelle Filme, die über diese Tage überall präsent sind, schaffen Vertrautheit und Wohlgefühl. Da wir die Filme kennen, wissen, wie sie enden, haben wir Sicherheit und spüren Vertrautheit. Es geht immer um tatsächlich Erwartbares und Bewährtes.

Kindheitserinnerungen sind sekundär, entscheidend ist die Tatsache, dass in Krisenzeiten nichts Neues, sondern Gewohntes gewünscht ist. Routine ist beruhigend und schafft eine Basis für eine stabile Lebensgestaltung. Tradition ist vorhersehbar und ein wiederkehrender Anker im Leben.

Bild: pixabay.com

Trotz Tradition flexibel bleiben

Bei Traditionen weiss jeder Mensch, wie sie ablaufen, was passieren wird. Dazu gehört das Plätzchen backen, das Anschauen der immer gleichen Filme oder auch das traditionelle Weihnachtsessen. Doch auch wenn Zusammengehörigkeit und Stabilität so angenehm sind, sollte trotzdem noch Flexibilität Platz haben. Manchmal schaffen enge Strukturen auch ungute Spannungen, wenn sie die Autonomie einzelner Menschen tangieren. Traditionen dürfen auch überdacht und bei Gelegenheit angepasst werden.

Quelle: National Geographics

Impressionen vom grossen Christkindlimarkt Rapperswil 2024 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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