Abfall-Anlieferstopps für das einheimische Gewerbe
Seit Monaten verschickt die ZAB fast wöchentlich Mails an ihre Gewerbekunden. Darin verhängt sie für ihr Sortierwerk in Bazenheid einen Abfall-Anlieferstopp. Dieser dauert meistens von Donnerstag bis und mit Samstag. In den Mails wird betont, dass keine Ausnahmen gemacht werden können und notfalls eine Zurückweisung droht. Diese Problematik besteht seit Mai dieses Jahres, aber auch bereits im letzten Jahr über Wochen hinweg.
Ausländische Lastwagen fahren weiter vor
Während die einheimischen Gewerbebetriebe nichts mehr ins Sortierwerk zur Entsorgung bringen dürfen, fahren Lastwagen mit deutschen und italienischen Nummernschildern in Bazenheid vor. Sie laden während der verhängten Sperre der einheimischen Gewerbebetrieben weiter tonnenweise importierten Abfall ab.
Transport- und Entsorgungsbetriebe bestätigen gegenüber den Toggenburger Kantonsräten diese Missstände. Sie selbst und ihre Mitarbeitenden seien schon Augenzeugen geworden, wie während der Abfall-Anliefersperre ausländische Lastwagen Abfall entleert wurden. Auch an Tagen, an denen sich der Müll in Bazenheid bis unter die Hallendecke stapelte.
SVP-Kantonsräte wehren sich gegen diesen Missstand
Die drei SVP-Kantonsräte Mirco Gerig (Mosnang), Christian Vogel (Dietfurt) und Ivan Louis (Neu St.Johann) wehren sich gegen diese ungerechte Schikane des einheimischen Gewerbes. Deshalb reichten in der Wintersession im St.Galler Kantonsrat einen Vorstoss ein. Sie wollen von der St.Galler Regierung Antworten dazu, warum regionaler Abfall liegen bleibt, während das Ausland Vorfahrt hat.
Auch die weiteren drei Toggenburger Kantonsräte Bruno Schweizer (Brunnadern), Fredy Louis (Ennetbühl) und Lukas Huber (Unterwasser) haben den Vorstoss mitunterzeichnet.
Hilferuf und Mehrkosten für das Gewerbe
Denn wöchentlich bleiben die einheimischen Transport-, Entsorgungs- und Bauunternehmer auf der Strecke. Ihnen gegenüber wird der Abfall-Anlieferungsstopp durchgesetzt. Das führt dazu, dass der Abfall von der Baustelle über diese Tage auf einem Lagerplatz zwischengelagert und am Montag erneut aufgeladen und in die ZAB geführt werden muss. Kunden und andere Unternehmer sind verärgert, wenn der Abfall über Wochen auf ihrem Baugrundstück steht und dort in die Quere kommt.
Weiter können die vollen Mulden auf dem Unternehmensgelände über Tage nicht geleert werden. Neben Ärger und Kosten für das Auf-und Abladen, den Lagerplatz und die Zusatzfahrten entsteht für die Unternehmen vor allem zusätzlicher Administrationsaufwand.
Anlieferungen in andere Kehrichtverbrennungsanlagen sind für die Transport-und Bauunternehmer nicht ohne weiteres möglich. Jede Kehrichtverbrennungsanlage hat ihre eigenen Anlieferbedingungen. Zumal der Abfall in der Region entsorgt werden soll. Weite Ausweichtransporte machen aus Kosten- und Umweltgründen keinen Sinn macht.