Ein Hundekampf im Juni dieses Jahres erschütterte St.Gallen und sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Der Vorfall endete tragisch: Die Pitbull-Hündin «Bella» wurde von einem Anwohner mit einer Axt getötet, nachdem sie sich in den Malteser «Silvester» verbissen hatte.
Nun hat die St.Galler Staatsanwaltschaft Strafbefehle gegen den Helfer und die Malteser-Halterin erlassen.
Ein 43-Jähriger, der den Hundekampf von seinem Balkon aus beobachtete, eilte zu Hilfe und tötete «Bella» mit einem Axthieb.
Die Staatsanwaltschaft sprach den Deutschen der vorsätzlichen Tierquälerei schuldig. Trotz seiner Absicht, den Malteser zu retten, habe er «unangemessen und übertrieben» reagiert, berichtet das «St.Galler Tagblatt».
Der Mann erhielt eine bedingte Geldstrafe von 8100 Franken, die nicht zu zahlen ist, wenn er sich in den nächsten zwei Jahren nichts zuschulden kommen lässt. Hinzu kommen 800 Franken Gebühren.
Auch die 60-jährige Halterin des Maltesers «Silvester» wurde zur Verantwortung gezogen.
Laut Strafbefehl war ihr Hund nicht angeleint und rannte auf die Pitbull-Hündin zu, obwohl deren Halter sie aufforderte, ihren Hund zurückzurufen. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass die Frau sowohl das kantonale Hundegesetz als auch das Tierseuchengesetz verletzt hatte.
Ferner hatte die Halterin den Malteser weder in der Hundedatenbank «Amicus» noch bei der Stadt registriert. Sie wurde mit einer Busse von 400 Franken und Gebühren in derselben Höhe belegt.
Die schrecklichen Ereignisse entwickelten sich innerhalb weniger Augenblicke.
Trotz der Bemühungen aller Beteiligten, die Hunde zu trennen, griff der Anwohner zur Axt, um das Leben des Maltesers zu retten. Während «Silvester» seine Verletzungen überlebte, verblutete «Bella» auf dem Weg zum Tierarzt.
Beide Strafbefehle seien noch nicht rechtskräftig, so das «Tagblatt» weiter.