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Leserbrief
St. Gallen
10.01.2025
11.01.2025 14:57 Uhr

Wil West ist alter Wein in neuen Schläuchen

Ackerland Wil West. (Symbolbild)
Ackerland Wil West. (Symbolbild) Bild: Christian Vogel
Leserbriefschreiber, Emil Forrer aus Stein erschrak, als er erfuhr, dass Wil West im Frühling 2025 wieder in den St. Galler Kantonsrat kommt. Wil West wurde 2022 klar vom St. Galler Stimmvolk mit 58% abgelehnt.

Der Leserbrief von Emil Forrer im Wortlaut: 

«Mit Schrecken las ich, dass Wil West diesen Frühling wieder in den St.Galler Kantonsrat kommt. Wil West wurde 2022 vom St.Galler Stimmvolk mit 58 % klar abgelehnt. Jetzt möchten arrogante Politiker dieses Projekt durchzwängen. Sie planen die sehr fruchtbaren Flächen an den Kanton Thurgau zu verkaufen und später sollen diese verbaut und verteert werden. Dies zugunsten von bis zu 3’000 Arbeitsplätzen. Wozu mehr Arbeitsplätze, wenn doch ein Arbeitskräftemangel herrscht? Also noch mehr Einwanderer aus dem Ausland und somit noch mehr Bedarf an Wasser, Wohnungen, Strassen, ÖV und Schulen. Eine nie endende Spirale zur 10-Millionen-Schweiz.

Böden ernähren uns – mehr Respekt!

Weiter soll dies ein «Vorzeigeprojekt» über die Kantonsgrenzen hinaus werden. Fruchtbares Ackerland verpflastern ist also vorzeigewürdig? Diese Böden ernähren uns, etwas mehr Respekt bitte. Wenn sie nicht mehr sind, müssen wir Nahrungsmittel aus dem Ausland herankarren und nehmen sie damit den Ärmeren weg. Die Waldausdehung und die Thursanierungen im Thurgau und Wattwil nehmen uns schon genügend Ackerland weg. Die besten Landwirtschaftsböden (Fruchtfolgeflächen) werden angeblich kompensiert. Wenn dann müssten 20 Hektaren Fläche in den Städten begrünt werden. Aber bitte nicht bequemlichkeitshalber andere Flächen aufwerten. Das ist Volks- und Selbstbetrug inklusive Schönschwätzerei.

 3.8 Mio. Bestechungsgeld

Ein Appell an die Bauern: Die 3.8 Millionen Franken für Bodenverbesserungen im Kanton St.Gallen sind ein Trink- und Bestechungsgeld. Das Geld reicht nirgends hin und soll nur zu einem Ja an der Urne genutzt werden. Durchschaut diesen Trick der Kantonsregierung. Ihr seid ja sonst schon genug gebeutelt und gevogtet.

Nein akzeptieren

Dieses nochmalige Wil West ist alter Wein in neuen Schläuchen. Liebe Kantons- und Regierungsräte, akzeptiert das Nein vom Stimmvolk zu Wil West bedingungslos, denn sonst seid ihr es nicht wert das Volk zu vertreten. Ich bin für ein klares Nein. Hoffentlich schon im Kantonsrat, spätestens aber beim Volk.»

Emil Forrer, Stein