Der Leserbrief von Michel Haller im Wortlaut:
«Die Hochwasserkatastrophen im Tessin und im Wallis haben uns vor Augen geführt, dass wir in Bezug auf Starkniederschläge und Hochwasser auf Grund der fortschreitenden Klimaerwärmung mit ganz neuen Dimensionen konfrontiert werden. Weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, kann aus wärmeren Luftmassen bei Abkühlung auch viel mehr Niederschlag entstehen.
Drohende Arbeitsplatzverluste
Auf Grund von dem, was wir in der Vergangenheit erlebt haben, zu urteilen, womit in Zukunft zu rechnen ist, schlägt deshalb katastrophal fehl. Im Wallis hatte die SVP erfolgreich den Hochwasserschutz bekämpft. Die Bevölkerung, inklusive Industriebetriebe wie Novelis und Stadler Rail, zahlen nun die Zeche. Es drohen Verluste von Arbeitsplätzen.
Auch im Rheintal und im Toggenburg sind Vertreter der SVP an vorderster Front dabei, den Hochwasserschutz mit allen Mitteln zu bekämpfen und sogar den Bedarf in Frage zu stellen. Selbst dann, wenn der Kanton Hand bietet, um die Region finanziell zu entlasten, wird dies von Seiten SVP kritisiert, anstatt dass es dankend angenommen wird. Aber der Schutz der Bevölkerung, inklusive der Produktionsstätten und Arbeitsplätze, welche meist in Talböden angesiedelt sind, ist kein Luxus.
Die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Toggenburg sollte deshalb möglichst zügig umgesetzt werden. Dass dabei auch für die Renaturierung und intakte Lebensräume sowie die Naherholung der Bevölkerung etwas herausspringen kann, ist eine grosse Chance, die wir nutzen sollten.