Viermal wird zwischen dem 16. und 24. Januar das Stück «… und du bisch duss» aufgeführt. Das Stück will auf die Schicksale armutsbetroffener Menschen aufmerksam machen. «Auf der Bühne werden diese sichtbar», sagt Lorenz Bertsch, Leiter der Caritas Regionalstelle Sargans. Dies könne eine ganz andere Betroffenheit auslösen als trockene Statistiken und Berichte.
Der Titel des Stücks, «…und du bisch duss», das in diesen Tagen im Alten Kino Mels aufgeführt wird, deutet es an: Wer in die Armut gerät, kann schnell «draussen» sein. Aus der Gesellschaft ausgeschlossen, ohne Freund- oder Bekanntschaften.
Und genau dies soll auch am Schluss vom Stück in den Köpfen des Publikums verankert bleiben: «Wir erhoffen uns, dass die Erkenntnis, dass es uns alle treffen kann, nachhallt», sagt Lorenz Bertsch von der Caritas Regionalstelle Sargans.
Abbildung realer Geschichten
Während des Stücks schlüpfen die Spieler immer wieder in andere Rollen und bringen Geschichten und Gefühle auf die Bühne, die von realen Menschen stammen und das Thema Armut fühlen lassen. Regie beim Stück führt die Theatermacherin Romy Forlin.
Ihren Ausführungen zufolge gibt es beim Theater «…und du bisch duss» durchaus auch Momente zum Schmunzeln. Alles in allem sei es aber kein Stück zum Lachen. «Es geht vielmehr um die Abbildung von berührenden und bewegenden Realitäten», bringt es Romy Forlin auf den Punkt.
Politik wachrütteln
Zweifelsfrei soll das Stück auch aufrütteln – insbesondere Politiker. «Wir erhoffen uns, dass deren Vertreter durch die Aussage des Theaters noch aufmerksamer werden bezüglich Armut», sagt Lorenz Bertsch.
Er zeigt sich überzeugt, dass es weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Armutsbetroffene braucht, damit diese ein anständiges und würdiges Leben führen können. Themen, die beispielsweise noch angepackt werden müssten, seien die Rückzahlung der Sozialhilfe oder die Wiedereingliederung von Menschen aus der Sozialhilfe in den Arbeitsprozess.