Unbestritten ist, dass die Schweiz aktuell über ihren ökologischen Verhältnissen lebt. Die Initianten haben recht, wenn sie auf diese dringliche Herausforderung hinweisen. Doch die vorliegende Initiative ist ein Trojaner. Die Schweiz würde zum Märtyrer.
Die Schweiz hat sich bereits zu ambitionierten Zielen bekannt: Bis 2050 soll Klimaneutralität erreicht werden, unterstützt durch einen realistischen und international abgestimmten Fahrplan. Die Initiative ignoriert diese Basis und drängt auf einen Alleingang, der das Land wirtschaftlich isolieren und Produkte stark verteuern würde.
Ein solch radikaler Kurs schadet nicht nur der Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch der breiten Bevölkerung, die die Folgen tragen müsste. Man stelle sich vor, dass im Coop zehn Eier plötzlich über zehn Franken kosten.
Der Initiativtext bleibt bewusst vage
Wie die drastischen Reduktionen konkret umgesetzt werden sollen, bleibt offen – ein altbekannter Trick, um die Angriffsfläche zu minimieren. Doch ein Blick in die Positionspapiere der Jungen Grünen enthüllt, welche Visionen dahinterstehen: eine Rationierungswirtschaft nach dem Vorbild der britischen Kriegsjahre.
Diese wird als Modell des «Zusammenhalts» gepriesen, wobei die Belastungen und Entbehrungen, die die Gesellschaft damals tragen musste, völlig ausser Acht gelassen werden.
Die Widersprüchlichkeit der Initianten zeigt sich auch in anderen Bereichen. Dieselben Kräfte, die in Bundesbern bei jeder kleinen Teuerung Kaufkraftkrisen ausrufen und Sonderzulagen fordern, sind jetzt bereit, die Wirtschaft in eine jahrelange Rezession zu schicken.
Sie fordern höhere Renten und staatliche Subventionen, gleichzeitig aber eine Schrumpfkur für die Wirtschaft. Diese widersprüchlichen Forderungen verdeutlichen, dass die ökonomischen Realitäten nicht in ihre Vision passen.
Schweiz ist bereits auf einem guten Weg
Seit 1990 hat das Land seine Emissionen halbiert und gleichzeitig die Wirtschaftsleistung verdoppelt. Dieser Fortschritt zeigt, dass technologischer Fortschritt, die richtige Bepreisung von CO₂ und internationale Kooperation der Schlüssel sind, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen.
Ein System, das Wohlstand geschaffen und Innovation gefördert hat, ist besser gerüstet, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, als radikale und ungetestete Ansätze.
Lassen Sie sich nicht von grossen, unrealistischen Zielen und mangelnder Umsetzungsplanung täuschen. Es geht um die Zukunft unseres Landes – und diese sollte auf fundierten Lösungen basieren, nicht auf Illusionen. Darum sagen Sie am 9. Februar Nein zur Verarmungsinitiative der Jungen Grünen.