Die Mitte: Gesucht ein Bundesrat/eine Bundesrätin
Nach dem überraschenden Abgang von Bunderätin Viola Amherd auf Ende März 2025, dem klaren Anspruch der Mitte auf diesen Sitz, läuft das Kandidatenkarussell heiss - oder vielleicht leider auch nicht so heiss. Namhafte Exponenten wie die NR Pfister und Candinas haben kein Interesse mehr. Jetzt hat sich Bauernpräsident und NR Markus Ritter aus Altstätten SG nach reiflicher Überlegung und Besprechung mit seiner Familie positiv zum Bundesratsamt gemeldet.
Kaum hat er das gemacht, laufen auch schon die Zeitungsartikel und Kommentare von CH Media heiss: "Schachzug gegen den Bauernchef?" oder "Ritters Ritt: Vom Bauernchef zum Bundesrat" titelt die Presse im Toggenburger Tagblatt vom 25. Januar 2025. Beide überlangen Berichte (gibt es immer noch Zeilengeld?) strotzen nur so von Süffisanz und Effekthascherei. Billig auch das "massgeschneiderte Stelleninserat" für einen Mitte-Bundesrat oder -Bundesrätin!
Den Journis stösst in ihren Berichten auch sauer auf, dass die Landwirtschaft mit Markus Ritter nicht nur als St. Galler sondern auch als Bauer die Bedeutung der Landwirtschaft überbewerte. "Mehr Bauern als Frauen in der Landesregierung", schreiben sie. Völlig daneben ist in beiden Artikeln das Landwirtschaftsbashing mit den lediglich 0,6 Prozent des BIP respektive den grosszügigen Subventionen oder der geringen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Bäuerinnen und Bauern. Übrigens: seit rund 30 Jahren spricht man von Direktzahlungen für eine Leistung und nicht von "Subventionen" - kritische Geister vergessen das immer wieder gerne...
Der Wochenkommentar beginnt mit dem "Olma-Säuli" und endet mit dem "Mist führen" - man könnte doch als Chefredaktor des St. Galler Tagblattes (gehört zu CH Media) auch ernsthafter und fundierter schreiben.
Ich persönlich würde mich über einen Bundesrat Ritter aus Altstätten sehr freuen!