Dieser Richtigstellung vorausgegangen ist ein Artikel, in welchem die IG Gegenwind und Manuel Cadonau Reinhard Frei als «SFS-Blockwart» bezeichnen. Blockwarte waren bei den Nationalsozialisten die rangniedrigsten Funktionsträger der NSDAP. Wir haben berichtet.
Reinhard Frei liess verlauten: «Bezüglich der Beschreibung, ich sei der «Blockwart der SFS», behalte ich mir eine Ehrverletzungsklage vor. Blockwart ist eine Bezeichnung aus der NS-Zeit und bezeichnete NSDAP-Leute, die Menschen nachspionierten und beaufsichtigten. Diese Formulierung zeigt, aus welchen Ecken die Initianten ihr Gedankengut holen.»
IG Gegenwind distanziert sich
Ebendiese Initianten versuchen jetzt, das Gesagte zu erklären. In einer Medienmitteilung lässt man verlauten: «Hiermit distanziere ich, Manuel Cadonau, mich ausdrücklich von der in der heutigen Medienmitteilung verwendeten Wortwahl, insbesondere von dem Begriff Blockwart. Diese Medienmitteilung wurde nicht von mir persönlich verfasst, sondern von einem Mitarbeiter der IG Gegenwind Au-Heerbrugg.»
Der Begriff sei Cadonau weder geläufig, noch Teil seines Sprachgebrauchs. «Die IG Gegenwind Au-Heerbrugg distanziert sich in aller Deutlichkeit von jeglicher Verwendung von Begriffen mit nationalsozialistischem Hintergrund und möchte in keiner Weise mit solchen in Verbindung gebracht werden.»
Der Fehler werde zutiefst bedauert und man entschuldige sich aufrichtigst für die Ausdrucksweise. «Es war niemals unsere Absicht, mit der Wahl der Worte eine falsche Botschaft zu senden oder Gefühle zu verletzen. Wir werden intern die entsprechenden Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.»
Hat der Chef keine Kontrolle?
Die Richtigstellung und Entschuldigung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch ist es erstaunlich und auch unglaubwürdig, dass eine solch kritische Pressemeldung von einem Mitarbeiter verfasst und versendet wird, ohne dass man als Chef die Kontrolle darüber hat.