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Kirchberg
07.02.2025
07.02.2025 15:18 Uhr

Wenn ein Hörbehinderter mit seiner Musik begeistert

Der Handpan-Virtuose Jonas Straumann bei seinem Auftritt in der Tertianum Rosenau in Bazenheid.
Der Handpan-Virtuose Jonas Straumann bei seinem Auftritt in der Tertianum Rosenau in Bazenheid. Bild: Christof Lampart, Bronschhofen
In den Genuss eines nicht alltäglichen Konzertes, kamen die Gäste der Tertianum Rosenau, als der ebenso begnadete wie auch hörbehinderte Handpan-Spieler Jonas Straumann in Bazenheid gastierte.

Sanfte, meditative, zugleich jedoch mitnichten eintönige Klänge waren am Donnerstagnachmittag im Wohn- und Pflegezentrum Tertianum Rosenau zu hören. Sie alle entstammten aus bis zu drei unterschiedlich gestimmten Handpans, welche von Jonas Straumann mal einzeln, mal zusammengespielt wurden.

Neugier aufs Konzert geweckt

Bei Jonas Straumann handelt es sich um einen Menschen, der sich auf der eigenen Webseite selbst als „ein Multitalent, ein Macher und Kreativkopf zugleich. Hörbehindert und Musiker» umschreibt.  Tatsächlich ist Jonas Straumann auf einem Ohr ganz taub, auf dem anderen hört er, dank moderner Technologie, wenig. Doch ist sein Hörvermögen weit davon entfernt, was wir als «normales Hören» bezeichnen würden. So etwas weckt, wenig verwunderlich, in Musikinteressierten sowohl die Vorfreude als auch die Neugier aufs Konzert. Und so erstaunte es nicht, dass Jonas Straumanns Auftritt im hauseigenen Restaurant «Rosalino» sehr gut besucht war. 

  • Handpan-Virtuose Jonas Straumann in Aktion. Bild: Christof Lampart, Bronschhofen
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  • Bild: Christof Lampart, Bronschhofen
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Bis zu sechs Stunden täglich geübt

Jonas Straumann vermochte, während über einer Stunde, die Zuhörerschaft musikalisch in seinen Bann zu ziehen. Wie er scheinbar mühelos das aus zwei verbundenen Stahlblechschalen zusammengefügte Blechklanginstrument mit seinen Daumen und Zeigefinger streichelte – und ihnen dadurch bezaubernde Klänge entlockte, war nicht nur schön, sondern auch bewundernswert. Denn was leicht zu spielen aussieht, ist es mitnichten. Was auch jene schnell merkten, die, unter Anleitung des Handpan-Virtuosen, sich selbst einmal am Instrument versuchten – denn der «Blechkasten» blieb bei allen stumm.

Die klangliche Unbeschwertheit, die von einer Handpan ausgeht, ist also keineswegs leicht zu erreichen. Was auch Jonas Straumann durch die Aussage untermauerte, dass sein Können nicht in erster Linie auf Talent, sondern vor allem auf viel Arbeit beruhe. «Ich habe in den ersten drei Jahren jeden Tag zwischen 3 - 6 Stunden geübt. Nach diesen drei Jahren wurde es weniger.», so Jonas Straumann. Das Resultat davon durften nun die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Tertianum Rosenau in vollen Zügen geniessen. 

Christof Lampart, Bronschhofen / Toggenburg24