«Lebenskompetenzförderung und Suchtprävention bauen aufeinander auf und sind zentrale Ansätze, um Kinder und Jugendliche nachhaltig zu stärken. In der Unter- und Mittelstufe liegt unser Schwerpunkt auf der Förderung von Lebenskompetenzen wie Selbstbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit, Umgang mit Gefühlen und Konflikten sowie Stressbewältigung», erklärt Deborah Weiss, Bereichsleiterin Gesundheitsförderung und Prävention, VJPS. Diese Fähigkeiten würden die Grundlage für einen gesunden Umgang mit Herausforderungen bilden und jungen Menschen dabei helfen, Schutzfaktoren für die persönliche Entwicklung aufzubauen. Da jüngere Kinder, der Unter- und Mittelstufe, eher noch keinen Bezug zu Substanzen und Suchtmittel hätten, wäre eine direkte Thematisierung der Suchtprävention wenig sinnvoll. Hingegen errichte die Lebenskompetenzförderung einen Grundstein, der später dabei helfe, gefährliche Situationen genauer einzuschätzen und allgemein selbstbewusst zu agieren.
«Ab der sechsten Klasse setzen wir gezielt auf Suchtpräventionsangebote, da Jugendliche dieses Alters ein besseres Verständnis für Substanzen und deren Risiken entwickeln. Hier kombinieren wir Wissen über Suchtmittel mit praktischen Ansätzen, die den Umgang mit Gruppendruck, Risikosituationen und Entscheidungsprozessen stärken», klärt Ivana Markov, Fachmitarbeiterin Gesundheitsförderung und Prävention, VJPS, auf. Sowohl die individuellen Fähigkeiten als auch das soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen sollen auf diesem Weg gestärkt werden.
Nachhaltige und interaktive Kurse
Das Angebot des VJPS steht allen Schulklassen, unabhängig von deren Hintergrund oder Ausgangslage, offen. «In den meisten Fällen treten die Schulen oder Lehrpersonen an uns heran. Sie wünschen unsere Unterstützung in Form von Klassenkursen», so Markov, zuständig für das Thema Substanzsüchte. Voraussetzungen gäbe es nicht. Die Prävention sei schlussendlich für alle Jugendlichen wichtig. Denn oft stünden diese vor der Herausforderung, sich mit Substanzen wie Alkohol, Nikotin oder Cannabis, auseinandersetzen zu müssen. «Unsere Kurse, wie beispielsweise der Klassenkurs ‹Drogen, Sucht & Co.›, sind interaktiv gestaltet. Wir möchten dadurch die Jugendlichen aktiv einbinden», schildert Markov das Konzept. Ein typischer Ablauf starte mit einem Einstieg, bei dem die Fachperson zuerst mit den Schülern ins Gespräch komme. Sei das Eis gebrochen, gehe es weiter mit der Vermittlung von Wissen über diverse Substanzen und deren Auswirkungen auf den eigenen Körper sowie die Psyche. Danach liege der Fokus auf der Entstehung von Süchten und einer Diskussion in der Runde. Zum Abschluss werde das Gelernte gemeinsam reflektiert und mit praktischen Tipps ergänzt.