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St. Gallen
09.02.2025

Aus für SFS-Windrad: Das sagen Gegner und Befürworter

Bild: zVg
Das Aus für das SFS-Windrad kam überraschend. Nur vier Stimmen machten den Unterschied. Was sagen die Gegner und Befürworter?

Die Erstmeldung rund um das Aus für das SFS-Windrad finden Sie hier.

Reinhard Frei, IG Energiezukunft Rheintal

Die Stimmbürger haben die Initiative «Ja zum Mindestabstand» denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung angenommen. Das Komitee Energiezukunft-Rheintal bedauert diesen sehr engen Entscheid sehr. Dieses JA bedeutet – vorerst – ein Nein zum Windkraftprojekt der SFS Group.

Wir erachten dies als eine verpasste Chance – sowohl für die SFS als auch für unsere Region. Wir hätten die Chance gehabt, als Pioniere einen entscheidenden Schritt in Richtung sauberere Energie und Dekarbonisierung zu machen. Vor zehn Jahren war ein Tesla ein Exot auf der Strasse; heute gehören Elektroautos zum normalen Strassenbild. Das wird mit der Windtechnologie genauso sein.

Wir hoffen sehr, dass die SFS Group weiterhin den Nachhaltigkeitspfad in Sachen Energiegewinnung weiter geht. Wir werden sie dabei auch in Zukunft unterstützen. Gleichzeitig hoffen wir, dass der Kanton St.Gallen die Windenergie weiterhin unterstützt. Vielleicht wird sich auch die Rechtslage einmal ändern – der St.Galler Kantonsrat hat sich ja klar gegen einen Mindestabstand ausgesprochen.

Das Komitee dankt allen Mitgliedern und Sympathisanten für die Unterstützung. Die Mitglieder mussten sich viele Anfeindungen gefallen lassen und gegen Fehlinformationen ankämpfen.

Bild: zVg

Manuel Cadonau, IG Gegenwind Au-Heerbrugg

Die IG Gegenwind und die betroffenen Anwohner freuen sich ausserordentlich über die Annahme der vernünftigen und massvollen Mindestabstandsinitiative. Der Erfolg ist sensationell und umso bedeutender, als der kleinen IG Gegenwind eine breite und finanzstarke Übermacht gegenüberstand, die aus der Firma SFS, einem Gegenkomitee, dem Gemeinderat, Wirtschaftsvertreter, Verbände und zuletzt auch noch dem Rheintaler (regionale Ausgabe des St.Galler Tagblatts) bestand.

Nur die örtliche SVP hatte sich für den Mindestabstand ausgesprochen. Der Kanton St.Gallen steht jetzt in der Pflicht, das Ergebnis der Abstimmung umzusetzen und das Richtplanverfahren für die Einzelanlage Heerbrugg sofort einzustellen. Es ist uns gelungen, unsere Argumente über die negativen Auswirkungen des geplanten Windrades und für einen massvollen Mindestabstand in die öffentliche Diskussion einzubringen und die Stimmbürger zu überzeugen.

Das Ergebnis ist eine Niederlage nicht nur für die SFS und die Windlobby, sondern auch für den Kanton St.Gallen, der den Standort ohne ausreichende Information der Bevölkerung auf die Schnelle in den Richtplan bringen wollte.    Die Abstimmung über unsere Mindestabstandsinitiative hat die Gemeinde und die ganze Region in ihren Bann geschlagen. Kaum eine andere Vorlage der letzten Jahre wurde so intensiv und kontrovers diskutiert!

Jetzt ist die Debatte beendet, und wir hoffen sehr, dass alle wieder einträchtig und harmonisch für das künftige Wohlergehen in unserer Gemeinde zusammenarbeiten werden.

fam / Toggenburg24