Der meteorologische Frühlingsanfang ist immer der 1. März. Ein Teilgebiet der Meteorologie ist die Phänologie. Sie teilt das Jahr anhand des Tier- und Pflanzenwachstums in zehn Jahreszeiten ein. Der Frühling teilt sich in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling auf. In der Phänologie gibt es keinen fest datieren Frühlingsanfang.
So kündigt die Natur den Frühling an

Die Pestwurz als Frühlingsbote?
Doch die Frühlingsboten finden sich weitestgehend in der unberührten Natur und nicht als typische Frühlingsblüher wie Krokusse, Hyazinthen oder Tulpen, die im Herbst in Form von Zwiebeln in den Garten gesetzt werden.
Der Haselnussstrauch beginnt bereits im Frühling zu blühen. Es ist eine Zeigerpflanze, ein Frühlingsbote. Der Haselnuss ist einhäusig, was bedeutet, dass sich die männlichen und weiblichen Blüten auf derselben Pflanze befinden. Die männlichen Blüten sind länglich und wirken traubenartig. Sie werden auch als Kätzchen bezeichnet. Die weiblichen Blüten sind dagegen unscheinbarer und ragen als rote Fäden aus der Blütenknospe heraus.
Der Huflattich ist auch ein Frühlingsbote, der zwischen Februar und April blüht. Er ist dem Löwenzahn ähnlich, hat jedoch kleinere Blüten. Er bekommt erst Blätter, wenn die Blüten verwelkt sind. Er ist eine Heilpflanze, da er schleimlösend, entzündungshemmend und entkrampfend wirkt.
In lichten Wäldern findet man ganz Teppiche von Scharbockskraut, solange der Frühlingsbote noch nicht blüht, schmecken seine jungen Blätter im Salat sehr gut. Zwischen Mai und Juni verwelkt das Scharbockskraut wieder, und die Wurzeln bleiben in der Erde und treiben dann im nächsten Frühling wieder aus. Wenn das Scharbockskraut blüht, sind die Blätter leicht giftig und dürfen nicht mehr verzehrt werden!
Die Pestwurz ist rosa und wird als wilder oder unechter Rhabarber bezeichnet. Sie wächst auf feuchtem Boden und ist an Flussufern oder in der Nähe von Gräben zu finden. Die Pestwurz blüht zwischen Februar und April. Die grossen Blätter erscheinen erst nach der Blüte. Ihr Name hat sie vom Mittelalter, als man glaubte, dass die Pestwurz wegen ihrem schlechten Geruch die Pest heilen könne. Sie gilt heute als krampflösend und beruhigend.
Die Schlüsselblume gehört zu den Primelgewächsen und fängt im März an zu blühen. Sie hat auffällige gelbe Blüten, als Doldertrauben angeordnet. Die Schlüsselblume hat ebenfalls heilende Eigenschaften und wir aufgrund ihrer schleim- und krampflösenden Eigenschaften bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Gefiederte Frühlingsboten
Viele heimische Vögel sind Zugvögel, wenn sie zurückkehren, heisst das, dass der Frühling naht.
Der Weissstorch gehört zu den Zugvögeln und hat seine Winterquartiere in Afrika. Im April beginnt er zu brüten. Das Männchen ist meist vor dem Weibchen wieder im Norden und besetzt einen möglichen Brutplatz. Bevorzugt werden Hausdächer, Strommasten, Türme und Bäume.
Der graue Kranich, meist einfach Kranich genannt, gehört auch zu den Zugvögeln. Er fliegt jedoch nicht so weit wie der Storch. Seine Winterquartiere liegen meist in Südeuropa oder Nordafrika. Ab Februar fliegen sie wieder zurück in den Norden und zählen somit auch zu den Frühlingsboten. Sie brüten auf feucht-nassem Boden und sind besonders durch Marder, Füchse und Wildschweine gefährdet. Interessantes Detail, Kraniche bleiben ein Leben zusammen.

Insekten werden aktiver
Die Hummel gilt als Frühlingsbotin. Sie überlebt im Winter als Einzige aus dem Hummelvolk und beginnt im März einen neuen Ort für ihre Eier zu suchen. Dafür benötigt sie frische Nahrung wie Nektar und Pollen. Leider ist dieser nicht immer vorhanden, was zum Hummelsterben beiträgt. Hummeln stehen unter Naturschutz. Die Nester dürfen nicht entfernt werden.
Auch Schmetterlinge sind Frühlingsboten. Dazu zählen das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und der Zitronenfalter. Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs überwintern meist in Höhlen oder Dachstühlen. Der Zitronenfalter verbringt den Winter relativ ungeschützt. Das geht nur, weil er den Stoff Glyzerin in sich trägt, der dafür sorgt, dass seine Körperflüssigkeit nicht gefriert. Zusätzlich scheidet er alles überflüssige Wasser aus dem Körper, darum überlebt er bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celcius. Die ersten Zitronenfalter können ab Anfang Februar beobachtet werden.