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Schweiz
22.02.2025

Bundesrat gegen Kastrationspflicht

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: NetAP
Der Bundesrat lehnt eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ab, unterstützt jedoch eine Registrierungspflicht. Tierschützer kritisieren die Entscheidung als unzureichend.

Der Bundesrat empfiehlt die Ablehnung der Motion 24.4672 „Stopp der übermässigen Vermehrung von Streunerkatzen!“ der Nationalrätin Meret Schneider. Gleichzeitig unterstützt er jedoch die Motion 24.4671 zur nationalen Registrierungspflicht für Hauskatzen.

Katzenpopulation in der Schweiz

In der Schweiz leben laut Statista rund zwei Millionen Hauskatzen mit Halter. Zusätzlich gibt es schätzungsweise 225'000 herrenlose Katzen, wie eine Studie des Veterinary Public Health Institute ergab. Diese basiert unter anderem auf Daten der Organisation NetAP (Network for Animal Protection), die Kastrationseinsätze in der Schweiz durchführt.

Die Motion 24.4672 fordert eine gesetzliche Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen mit Halter, um deren unkontrollierte Vermehrung und das daraus resultierende Tierleid zu verringern. Der Bundesrat lehnt diesen Vorschlag jedoch ab.

Begründung des Bundesrats 

In seiner Stellungnahme argumentiert der Bundesrat, dass eine Kastrationspflicht dazu führen könnte, dass Halter ihren Katzen keinen Freigang mehr gewähren. Zudem verweist er auf mögliche negative Auswirkungen auf die genetische Vielfalt und befürchtet, dass eine Verknappung des Angebots an Jungkatzen einen illegalen Handel begünstigen könnte.

Registrierungspflicht

Während die Kastrationspflicht abgelehnt wird, spricht sich der Bundesrat für die Annahme der Motion 24.4671 aus, die eine nationale Registrierungspflicht für Hauskatzen fordert. Diese Massnahme soll eine bessere Kontrolle über die Katzenpopulation ermöglichen. 

Kontroverse um den Entscheid

Tierschutzorganisationen kritisieren die Haltung des Bundesrats und weisen darauf hin, dass durch eine Kastrationspflicht die Anzahl ungewollter Katzenwürfe erheblich reduziert werden könnte. Laut Schätzungen werden in der Schweiz jährlich bis zu 200'000 unerwünschte Katzenwelpen getötet.

 

Goldküste24 / Toggenburg24