Der FCSG zeigte Moral, drehte einen 0:2-Rückstand und sicherte sich vor ausverkauftem Haus einen verdienten Punkt gegen den FC Basel.
Als vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, war in dieser Partie noch alles möglich. Die drei Punkte hätten hier in der Ostschweiz bleiben können, aber auch ans Rheinknie gehen, wie es bis eine Viertelstunde vor Spielende ganz danach aussah. Denn die Basler führten nach einem Tor von Leroy in der 10. Minute früh mit 1:0, und man musste wenige Minuten zuvor bereits das erste Mal wechseln.
Nach einem Zweikampf mit Shaqiri ging Betim Fazliji zu Boden und hielt sich sein rechtes Knie. An der Medienkonferenz wollte Trainer Enrico Maassen aber keine Diagnose abgeben. Das Knie sei stark angeschwollen, morgen würden weitere Untersuchungen folgen.
Es war ein denkbar schlechter Start vor vollen Rängen.
Bis auf einige freie Plätze im Gästesektor war der kybunpark ausverkauft. Enrico Maassen stellte mutig auf mit Willem Geubbels und Jean-Pierre Nsame. Er wollte die gegnerische Verteidigung mit den zwei robusten Stürmern beschäftigen. Und auch nach Fazlijis Ausfall wechselte er die offensivere Variante mit Bastien Toma statt Jordi Quintillà ein.
Bis zur Pause war das Spiel ausgeglichen. Der FCSG hatte sogar die etwas besseren Chancen als der Tabellenzweite, doch machte man zu wenig aus diesen Tormöglichkeiten. Oft waren die Schüsse zu unplatziert, um Goalie Marwin Hitz zu beunruhigen. Da hatte Lawrence Ati Zigi schon etwas mehr zu zeigen, doch auch er wehrte alle übrigen Schüsse auf sein Tor ab, es fielen keine weiteren Treffer.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel ausgeglichen und die beiden Trainer vertrauten ihrer Startelf weiterhin. Erst nach einer Stunde nahm FCB-Trainer Fabio Celestini den ersten regulären Wechsel vor, während Enrico Maassen noch zuwartete. Die Chancen waren aber bei beiden Teams nicht mehr so gefährlich wie vor der Pause.
Das änderte sich bei einem Freistoss von Shaqiri in der 70. Minute.
Zigi konnte den Ball aber über die Latte lenken. Auch den anschliessenden Eckball trat der Basler Captain – und Noah Yannick lenkte den Ball unglücklich ins Tor ab. War dieses 2:0 für die stark spielenden Basler die Vorentscheidung?
Es sah beinahe danach aus. Auch Celestini dachte wohl, dass da nichts mehr anbrennt, und er nahm Shaqiri kurz danach vom Feld. Vielleicht auch im Hinblick auf die Cuprunde kommende Woche.
Und vielleicht wäre Celestinis Plan aufgegangen, hätte Goalie Hitz einen Ambrosius-Kopfball nach der achten Ecke nicht fallen gelassen.
Christian Witzig reagierte am schnellsten und erzielte den Anschlusstreffer. Der kybunpark schöpfte wieder Hoffnung. Die Fans spürten, dass da noch was drin lag und peitschten das Team nach vorne.
Dann folgte die 87. Minute und ein weiterer Eckball vor dem Espenblock.
Bastien Toma trat den Corner, zirkelte den Ball auf den Kopf von Willem Geubbels, und dieser versenkte wuchtig zum umjubelten Ausgleich. Keiner im Stadion, der dem Franzosen den Treffer nicht gönnte, und man sah, wie ihm, der stets so sehr für die Mannschaft rackert, ein riesiger Stein vom Herzen fiel.
Bei diesem 2:2 blieb es, obwohl Ex-Espe Albian Ajeti in der dritten Nachspielminute ebenfalls noch einen brandgefährlichen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Letztlich ist aber das Remis das gerechte Resultat.