Es war eine schwere Zeit für die vielen Toggenburger Sticker. Zudem sprossen in Ebnat-Kappel, Krummenau und Nesslau Webereien aus dem Boden, eine Konkurrenz für die verarmten Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter.
Beschwerlicher langer Arbeitsweg
„Der Vater war dankbar für jeden Tag, an dem er Arbeit hatte.“ Wenn im Krummenauer Bahnhof ein Bahnwagen mit einer Ladung Stroh für die Lütismühle eintraf, konnte Amacker sen. mit seinen Pferden die Bauern zwei bis drei Tage lang mit Stroh versorgen. Zum Teil fanden die Sticker Arbeit in den Fabriken im Tal. Der Arbeitsweg betrug über eine Stunde, mühsam war dies während schneereicher Winter.
Stets Bedarf an kleinen Händen
Jeden Frühling musste der angeschwemmte Schlamm aus dem Sägeweiher geschaufelt werden. Der Vater erhielt dann zum Arbeitslohn einige Forellen. Niklaus Amacker packte jede sich bietende Gelegenheit beim Schopf, um ein paar Rappen Bargeld zu verdienen. Dies war typisch für einen „Armleutebub“.
Niklaus Amacker konnte seinen Traum, die Sekundarschule zu besuchen und eine Lehre als Automechaniker zu absolvieren, vergessen. Er musste sobald wie möglich Geld verdienen. Amacker zog deshalb nach Oberhelfenschwil und half dort einem Bauern. Er war nun ein Verdingbub. Obwohl Fabrikarbeit seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz für Kinder verboten war, hatten namentlich Bauern und Gewerbetreibende stets Bedarf an kleinen Händen.