Otto Alder wurde 1849 im Hemberg geboren, besuchte ohne Abschluss die Merkantilabteilung der Kantonsschule St. Gallen und absolvierte 1866 -1869 eine kaufmännische Ausbildung in St. Gallen und im Hemberg. 1869 – 1873 war er Verkäufer in Singapur, dann Teilhaber der Firmen Seiler &Alder, Alder & Rappolt und Otto Alder & Co. (gegründet im Jahre 1902). Aus der letztgenannten Firma zog sich Alder im Jahre 1916 zurück. Otto Alder war ein Pionier neuer Techniken und Kreationen für die mechanische Stickerei.
Schweizer integrierten sich gut
Singapur war ein unbedeutendes Piratennest gewesen, ehe der englische Abenteurer, Gelehrte und Imperialist Sir Thomas Raffles dort einen Hafen gründete. Bald avancierte Singapur zu einem florierenden Handelshafen (die Navy war in Hongkong konzentriert). Dort wurden unter anderem chinesische Waren umgeschlagen.
In Singapur verständigte sich Otto Alder mit einer Art „Pidgin-Englisch“, der „lingua franca“ der Region. Er hatte noch in der Schweiz eigens Englisch gelernt. Englisch war schon wichtig, aber noch nicht die dominierende Weltsprache.
Die Schweizer Kaufleute hatten sich gut integriert in Südostasien. Sie lebten weniger isoliert als die Engländer, die Kolonisten, in ihren elitären Clubs, die Landhockey oder Cricket spielten und bei Pferderennen wetteten. Die St. Galler mochten es hemdsärmeliger, feierten den 1. August bei Bier und Wurst.
Eine wichtige Position nahmen die asiatischen Dolmetscher ein, die vermittelten oder vor Gericht übersetzten. Sie machten sich bald unentbehrlich. Das britische Empire kam nur mit recht wenigen Beamten aus und setze eher auf „indirekte Herrschaft“ (indirect rule).