Gemäss der Raiffeisen Umfrage «Pensionierung: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander» wünschen sich 56 Prozent der Nicht-Pensionierten, vor dem Referenzalter in Pension zu gehen. Allerdings schmieden nur 18 Prozent entsprechende Pläne. Viele realisieren erst bei der konkreten Planung, dass eine Frühpensionierung eine kostspielige Angelegenheit ist. Wie kann in kurzer Zeit eine ansehnliche Rendite erzielt werden bei überschaubarem Risiko?
Freiwillige Einlagen steigen
Eine Antwort auf diese Frage haben viele gefunden: Sie tätigen Einkäufe in die Pensionskasse. Gemäss Bundesamt für Statistik beliefen sich die freiwilligen Einlagen im Jahr 2023 auf über 7,5 Milliarden Franken – 10,6 Prozent mehr als im Jahr 2020. Warum lohnen sich Pensionskasseneinkäufe? Das wichtigste vorweg: Entscheidend für den Erfolg ist eine genaue Planung.
Steuerersparnis als Renditequelle
Da Pensionskasseneinkäufe der Vorsorge dienen, können sie vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Im Gegenzug darf das Kapital nach einem Einkauf während einer dreijährigen Sperrfrist nicht bezogen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Vorbezug für Wohneigentum handelt, einen Teilkapitalbezug oder einen Kapitalbezug zum Pensionierungszeitpunkt. Die Reduktion der Steuerbelastung gehört neben der Verbesserung der Altersvorsorge zu den Hauptvorteilen von Pensionskasseneinkäufen. Diese sollten aus Rendite- und Risikoüberlegungen idealerweise erst rund zehn Jahre vor dem gewünschten Pensionierungszeitpunkt getätigt werden. Diese Aussage bestätigt Kaja Wenk, der Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg: «Im Gegensatz zur privaten Vorsorge (Säule 3a) gilt beim Pensionskasseneinkauf die Devise: Je später, desto besser – aber nicht zu spät.» Die Rendite eines Pensionskasseneinkaufs entsteht in erster Linie durch die Steuerersparnis beim Einkauf. Je weniger lang die Einzahlungen in der Vorsorge gebunden bleiben, desto höher ist die jährliche Durchschnittsrendite des Einkaufs. Es sei aber auch aus Risikoüberlegungen sinnvoll, so Kaja Wenk weiter, Einkäufe erst wenige Jahre vor der Pensionierung zu tätigen: «Über einen kurzen Zeitraum sind Risiken wie Gesetzesänderungen oder potenzielle Sanierungsmassnahmen der Pensionskasse besser abschätzbar als auf längere Sicht.» Auch bleibe man flexibel, falls die Mittel anderweitig eingesetzt werden sollten, erklärt die Vorsorgespezialistin. «Kommt hinzu, dass das steuerbare Einkommen in diesem Lebensabschnitt gewöhnlich am höchsten ist und sich steuerliche Abzüge aufgrund der höheren Progression besonders auszahlen.»
Gestaffelte Einzahlungen
Ein weiterer Tipp: Zusätzliche Steuerersparnisse werden realisiert, wenn grössere Beträge gestaffelt über mehrere Jahre einbezahlt werden. Ein einfaches Rechenbespiel: Wer im Alter von 55 bis 60 über fünf Jahre jeweils gestaffelt 20'000 Franken einbezahlt, kann rund 27’000 Franken an Einkommenssteuern sparen (vgl. Grafik 1). Wer die Summe von 100'000 Franken auf einmal einzahlt, spart «nur» 16'900 Franken – das sind 10'000 Franken weniger als bei der gestaffelten Variante.